Viele von uns wünschen sich Tiere als tägliche Begleiter. Die Wahl fällt meist auf einen Hund oder eine Katze. Gerade Katzen sind äußerst beliebt, schätzungsweise leben in Deutschland etwa 11,5 Millionen Katzen in Haushalten. Sie sind eigenständiger als Hunde und wohnt man zudem verkehrsberuhigt, kann die Katze sogar Freigang genießen. Außerdem ist es einfach zu drollig den Katzen beim Spielen oder bei ihren Erkundungstouren durch diverse Schuhkartons zuzusehen oder ganz einfach mit ihnen zu kuscheln und sie so zum Schnurren zu bringen. Doch vor der Anschaffung einer Katze, gibt es einige Punkte, die unbedingt beachtet werden sollten.
Was bei der Anschaffung einer Katze zu beachten ist? Meine Top 5:
1. Habe ich genug Zeit für eine Katze?
Auch wenn die Katze Freigang bekommt und außerhalb der eigenen vier Wände viel erlebt, so sollte man sich im Klaren sein, dass sich die Katze von ihrem Herrchen viel Aufmerksamkeit wünscht. Es genügt nicht, kurz abends mit der Katze zu schmusen oder ein Bällchen hin und her zu werfen. Nein, die Katze möchte an unserem Alltag teilhaben, uns durch die verschiedenen Räume begleiten, mit uns kommunizieren, viel spielen, regelmäßig ihr Futter von uns bekommen und natürlich auch von uns gepflegt werden. Eine Katze ist kein Fünfminutenjob, eine Katze verlangt Zeit. Dessen sollte man sich bewusst sein.
2. Wer kümmert sich um die Katze, wenn wir verreisen oder krank sind?
Leider kommt es gerade in der Urlaubszeit immer wieder vor, dass wehrlose Katzen einfach im Karton im Wald, oder vor dem Tierheim ausgesetzt werden. Wieso? Die Herrchen fahren in den Urlaub und haben niemanden, der sich um das Haustier während der Abwesenheit kümmert. Katzenpensionen kosten oft zu viel Geld. Letzter Ausweg: aussetzen. Deshalb ist es umso wichtiger, schon vor der Anschaffung der Katze zu wissen, wer die Katze versorgt, wenn wir nicht zuhause sind.
3. Ist genug Geld für die Katze vorhanden?
Eine Katze kostet nicht nur in der Anschaffung Geld, (Schutzgebühr, Kratzbaum, Spielzeug, Schlafplatz etc.), es entstehen auch im Anschluss regelmäßige Kosten. Die Katze benötigt stets Futter und Katzenstreu, dazu kommen Ausgaben für Leckerlis und Spielzeug. Ist die Katze einmal krank, sind die Tierarztkosten nicht zu unterschätzen. Dazu addieren sich Kosten für Impfungen und Entwurmungen. Diese Ausgaben sollten fest eingeplant werden. Deshalb sollte man sich schon vor der Anschaffung der Katze fragen, ob das Monatsbudget für wichtige und unvorhergesehene Katzenausgaben genügt.
4. Ist jemand gegen Katzenhaare allergisch?
Da freut man sich wahrscheinlich wochenlang auf eine süße Katze die in die eigenen vier Wände einzieht und ein neues Familienmitglied werden soll. Doch dann beginnen die Augen plötzlich zu jucken und werden rot, die Nase läuft, der Hals kratzt und man muss ständig husten. Klarer Fall von Katzenhaarallergie. Ist die Allergie unbehandelt und auch nicht bekannt, dann ist es häufig der einzige Weg, die Katze wieder abzugeben. Für den Vierbeiner bedeutet das puren Stress und Unsicherheit und auch die Katzenhalter sind darüber sehr traurig. Um das zu vermeiden, sollte zuvor unbedingt gecheckt werden, ob man gegen Katzenhaare allergisch ist.
5. Kann ich „Katzendreck“ und „Katzenkram“ in der Wohnung akzeptieren?
Katzen sind nicht nur unheimlich süß – man kann es kaum glauben – aber die Vierbeiner können auch ganz schön Dreck machen. Da regnet es außen wie aus Eimern, die Katze flüchtet in die mollig warme Wohnung und tappt mit ihren schmutzigen Pfoten über den Boden oder gar über das Sofa. Außerdem verliert die Katze regelmäßig Katzenhaare, die sich vorzugsweise gerne an der Kleidung festsetzen. Sie verteilt auch mal etwas Katzenstreu in der Wohnung, so dass wir ihre Laufwege gut verfolgen können und es kann auch schon mal der ein oder andere geliebte Gegenstand zu Bruch gehen. Außerdem liegen des Öfteren kleine Bälle oder Spielangeln auf dem Boden und natürlich darf der Kratzbaum auch nicht fehlen. Alles Dinge, die wirklich schwer zu vermeiden sind. Der Handbesen, Putzlappen oder Staubsauger sind stetige Begleiter eines gut ausgestatteten Katzenhaushaltes. Dessen sollte man sich unbedingt vor der Anschaffung einer Katze bewusst sein. Man sollte sich fragen: ‚Kann ich mit etwas Unordnung in der Wohnung leben?‘ und ‚Bin ich bereit, die Wohnung katzentypisch einzurichten?‘
Sind diese fünf Fragen geklärt und man ist sich bewusst, dass eine Katze nicht nur süß ist, sondern auch eine nicht unerhebliche Umstellung mit sich bringt, dann steht einem kuscheligen Einzug kaum mehr was im Wege. Und mal ganz ehrlich, können wir diesen Kulleraugen wirklich böse sein? Ich definitiv nicht!
Über Annika
Annika lebt mit ihren drei Katzen in München. Sie hat eine Ausbildung zur Verhaltenstherapeutin für Katzen gemacht und berichtet auf ihrem Blog Stilliebe vom Zusammenleben mit ihren Samtpfötchen und vielen anderen schönen Dingen des Lebens.