Vor einiger Zeit haben wir Gandhis Futter umgestellt. Weil ältere Katzen zu Nierenproblemen neigen und uns aufgefallen war, dass er ungewöhnlich viel Wasser trinkt, hielten wir es für einen guten Zeitpunkt, seine Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen.
Dazu habe ich mich ausführlich informiert und mich auch im Tierfuttergeschäft von der Inhaberin beraten lassen. Um es vorweg zu nehmen: Gandhi bekommt seitdem kein Trockenfutter mehr, zumindest nicht als „Mahlzeit“, sondern nur noch als Leckerli.
Das hat vor allem den Grund, dass eine Katze bei Trockenfutter etwa die vierfache Menge Wasser zu sich nehmen muss. Gandhi hat dies glücklicherweise auch getan, viele andere Katzen trinken aber viel zu wenig. Dazu kam, dass Gandhi nie satt zu sein schien. Das Trockenfutter musste schließlich erst aufquellen, um den Magen so zu füllen, wie es nur Nassfutter kann.
Kein Wunder, dass sich der Kater abends immer so unglaublich auf seine tägliche Portion Nassfutter stürzte.
Tschüss Trockenfutter
Trockenfutter besteht meist zu großen Teilen aus Getreide, was in der natürlichen Nahrung einer Katze in freier Wildbahn so gut wie nicht vorkommt. Die Katze kann dies also nur bedingt verstoffwechseln und kommt mit den ganzen Kohlenhydraten nicht so gut klar. Katzen ziehen ihre Energie hauptsächlich aus Proteinen und Fetten. Das macht Sinn, wenn man sich mal überlegt, wie der natürliche Speiseplan einer Katze so aussieht: Mäuse. Vielleicht noch ein kleiner Vogel oder Insekten. Diese Beutetiere bestehen hauptsächlich aus Proteinen, Wasser und Fett. Dazu noch ein paar wichtige Mineralien, Spurenelemente, Vitamine. Kohlenhydrate gibt es da nur, wenn die Maus etwas Kohlenhydratreiches im Magen hatte.
Hallo Maus
Also bekommt Gandhi seit einiger Zeit Nassfutter, das in seiner Zusammensetzung der Maus recht nahe kommt:
- 70 % Wasser
- 15 % hochwertige Proteine aus Fleisch/Fisch
- 10 % Fett
- 1–2 % Kohlenhydrate
- Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Ballaststoffe
Im Tierfutterladen gibt es einige gute (und gar nicht so teure) Hersteller, die die Zusammensetzung genau deklarieren.
Im Gegensatz zu den gängigen Futtern aus dem Supermarkt ist in Gandhis Futter kein Zucker enthalten. Zucker zählt ebenfalls zu den Kohlenhydraten und dient einigen Futterherstellern als Geschmacksverstärker. Braucht kein Mensch. Und eine Katze erst recht nicht, denn die schmeckt nicht einmal, ob etwas süß oder sauer ist.
Zusätzlich bekommt Gandhi ab und zu etwas Malzpaste. Besonders beim Fellwechsel ist diese bei ihm heiß begehrt, weil sie die Verdauung der Haare fördert. Und auch sonst sorgt das Malz für glänzendes Fell. Ähnliche Pasten gibt es mit speziellen Vitamincocktails für samtiges Fell, diese habe ich aber noch nicht versucht.
Katzen brauchen für Haut und Haare vor allem Vitamin A und E. Gandhis Fell ist immer seidig weich, seit er das neue Futter bekommt, deshalb habe ich noch nicht auf das Zufüttern von Präparaten zurückgegriffen. Auch ein Eigelb pro Woche (Vitamin A) und ein paar Tropfen Leinöl (Vitamin E) können wahre (Fell-)Wunder bewirken.
Seit der Futterumstellung ist Gandhi jedenfalls deutlich entspannter geworden. Er bekommt jetzt zweimal am Tag sein geliebtes Nassfutter und bettelt nicht mehr zwischendurch bei jeder Gelegenheit um Nachschub. Natürlich bekommt er ab und zu etwas Trockenfutter, aber dann muss er es sich erspielen: ich lasse ihn einzelne Futterstückchen jagen oder aus seinem Fummelbrett fummeln. Hier zeige ich euch in Kürze ein einfaches DIY, wie ihr eure Katze bespaßen und beschäftigen könnt.
Über Verena
Verena gibt in ihrem Blog hamburg von innen Einrichtungstipps und schreibt über schönes Wohnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Kater Gandhi auf 75 m² in Hamburg. Ihre Expertise als (fast) lebenslange Katzenbesitzerin teilt sie hier.
Hallo,
schreib doch bitte mal, welch Nassfuttersorten du empfehlen kannst…
Danke!!
Hallo Sylvia,
viele Nassfuttersorten haben sowohl ihr Vor- als auch eventuelle Nachteile. Worauf du bei der Wahl des Katzenfutters allerdings achten solltest, erfährst du in diesem Artikel mit Tipps, woran du gutes Katzenfutter erkennst.
Schlussendlich ist es maßgeblich Miezis Geschmack der entscheidet, was da im Napf landet ;)!
Viele Grüße von deinem tierisch-wohnen-Team
Mein Ktze Rossi ist trotz Niereninsuffizienz kurz vor Erreichen ihres 18. Lebensjahres gestorben und es lag nicht an den Nieren. Sie starb, weil das Herz nicht mehr richtig gearbeitet hatte. Sie hat also ein erstaunlich hohes Alter erreicht. Das lag an der Ernährung. Phosphorarmes Futter mit sehr hohem Fleischanteil. Die richtige Ernährung ist ungeheuer wichtig. Mein Kater Loki bekommt Nassfutter mit im Schnitt 95 % Fleischanteil und als Leckerli z. B. getrocknete Rinderlunge oder Hühnerherzen, sodass auch hier auf Kohlenhydrate verzichtet wird. Soversuche ich über die Ernährung zu steuern, dass er lange gesund bleibt und hoffentlich sehr alt wird. Solche Lerckerchen kann man teilweise auch in der Hundeabteilung eines Zoohandels erhalten. Es muss hierbei nur darauf geachtet werden, dass es 100% getrocknetes Fleisch ohne Zusätze ist.