Wer eine Katze hat, hat auch Katzenhaare. Im Zweifel überall. Gandhi teilt sein Fell gerne und manchmal recht ausgiebig mit uns. Dazu hat er das Talent, seine weißen Haare auf dunkle Sachen zu verteilen, und seine dunklen Haare auf hellen Dingen unterzubringen. Genial!
Es vergeht kein Morgen, an dem ich mich nicht vor dem Verlassen der Wohnung nochmal mit der Fusselbürste abrolle, nur um im Büro dann festzustellen, dass ich doch noch Katzenhaare am Pulli habe. Die steckten wohl in den Ärmeln der Jacke. Oder ich habe mich doch nochmal zum Schuhebinden auf die Couch gesetzt und mir zack! wieder ein paar haarige Souvenirs von Gandhi eingefangen.
Ab uns zu kommt es vor, dass Freunde oder Kollegen während einer Unterhaltung damit anfangen, an meinen Klamotten herumzuzupfen und Katzenhaare entfernen. Ich lächle dann nur milde und sage, dass das jetzt eine abendfüllende Veranstaltung werden könnte. Eine echte Sisyphos-Aufgabe, die sie dann auch ganz schnell wieder abbrechen.
Das Gute ist: Als Katzenbesitzer sieht man diese Haare irgendwann gar nicht mehr. Sie gehören einfach irgendwie dazu. Wir haben wohl unbewusst irgendwann kapituliert. Schließlich können wir ja nicht den ganzen Tag mit der Fusselrolle am Anschlag durch die Wohnung schleichen. Und der Kater hat nun mal Fell, das ab und zu ausfällt. Mal mehr, mal weniger.
Unsere Gäste sind da mitunter nicht ganz so abgestumpft und abgehärtet wie wir. Eine liebe Freundin von mir, die auch ab und an übers Wochenende bei uns zu Besuch ist, packt inzwischen für ihre Ausflüge zu uns keine schwarzen Klamotten und schon gar keine aus Wolle mehr ein.
Meine Freundin Nina, die sich hin und wieder um Gandhi kümmert, wenn wir nicht da sind, hat uns auch schon lustige Stories über Katzenhaarfunde erzählt. Am besten fand ich, als sie vor einer Yogastunde ihre brandneue, ungetragene Sporthose aus ihrer Tasche zog und Haare von Gandhi daran fand. Weder die Tasche, noch die Hose haben Gandhi persönlich kennengelernt. Da musste ich doch sehr schmunzeln.
Uns selbst ist so etwas natürlich auch schon passiert. Wo immer wir hinfahren, nehmen wir Gandhis Haare mit. Irgendwo verstecken sie sich einfach immer. Besonders natürlich auch deshalb, weil Gandhi sich meistens nochmal mit Genuss und recht demonstrativ in die fertig gepackte Reisetasche kuschelt. Wir haben sehr gelacht, als wir auf Zypern waren und abends beim Schlafengehen im frischen Ferienwohnungsbett ein weißes Haar mit dunkler Spitze von Gandhi fanden. Oder auch am Strand ist es uns passiert, dass wir im Klettverschluss der Badeshorts ein fein säuberlich eingewebtes Katzenhaar entdeckt haben. Gandhi ist einfach immer überall dabei. Und wie heißt es so schön: Ohne ein paar Katzenhaare ist man nicht richtig angezogen.
Über Verena
Verena gibt in ihrem Blog hamburg von innen Einrichtungstipps und schreibt über schönes Wohnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Kater Gandhi auf 75 m² in Hamburg. Ihre Expertise als (fast) lebenslange Katzenbesitzerin teilt sie hier.