Katzen für Allergiker: Schluss mit dem Katzenjammer

Katzen für Allergiker

Ihr hättet so gerne eine kleine Miezekatze zum Schmusen und Liebhaben, doch der Freund oder das Kind hat eine Katzenhaarallergie. Schließlich leidet immerhin jeder zehnte Deutsche unter einer Tierallergie und häufig eben der Katzenallergie. Doch dem Haustierglück muss das nicht im Weg stehen.

Zunächst einmal sind es nicht die Haare, auf die viele mit Niesen, Hautausschlag, Augenjucken, tränenden Augen oder Anschwellen der Augenlider reagieren. Es sind Proteine (sogenannte Allergene wie das „Fel d 1“), die sich in den Hautschuppen, im Speichel und in der Tränenflüssigkeit von Schmusetigern befinden. Durch die intensive Fellpflege von Katzen gelangen sie auf das Fell und durch Haarausfall in die Luft, aufs Sofa, auf die Kleidung und schließlich in die Nase. Trotz perfekter Hygiene: Hundertprozentig verhindert werden kann die Kontamination nicht. Sie kann lediglich auf ein Minimum reduziert werden. Wer trotz allergischer Schniefnase einen Stubentiger ins Heim einziehen lassen möchte, ist daher besser beraten, mit speziellen Katzenrassen für Allergiker zu liebäugeln, die von Natur aus wenig bis gar keine Allergene besitzen. Denn: Ja, es gibt Katzen für Allergiker!

Unsere Top 5 der Katzen für Allergiker (also Rassen, die weniger Allergene als die gewöhnliche Hauskatze produziert):

1. German Rex Katze /Cornish Rex /Selkirk Rex

Die Rex-Katze soll weniger Proteine produzieren als andere Katzenrassen und weniger Fell verlieren. Daher eignet sie sich ideal für Allergiker. Sie ist sehr aktiv und liebenswert. Außerdem ist sie die günstigste unter den allergikerfreundlichen Tigern.

2. Sphinx Katze

Die Nacktkatze, die ohne Fell auf die Welt kam, produziert nicht nur weniger Allergene, sondern trägt auch keinen Haar-Overall, den sie verteilen könnte. Demnach ist auch die Sphinx Katze gut geeignet für Katzenliebhaber mit Katzenallergie.

3. Sibirische Katze

Die Halblanghaarkatze ist eine verschmuste Wasserratte – was die regelmäßige Reinigung und Befreiung von Allergenen auf dem Fell sehr erleichtert.

4. Bengal Katze

Auch die Bengal Katze gehört zu den Rassen, bei denen eine geringere Allergenproduktion erwiesen ist. Sie ist eine amerikanische getigerte Züchtung aus einer Wildkatze und einer Hauskatze. Die Bengal ist daher sehr aktiv und freiheitsliebend – aber auch sie eignet sich als Katzenrasse für Allergiker.

5. Allerca Katze

Die in Amerika gezüchteten Allerca-Katzen sollen das Allergie auslösende Protein gar nicht mehr produzieren. Daher gehört sie allerdings zu den teuersten Katzen weltweit.

Fakten für Katzenallergiker

Generell sollten Katzenallergiker sich weibliche oder alternativ kastrierte Kätzchen aussuchen. Sie bilden weniger Fel d 1 als männliche, potente Kater. Außerdem gilt: Jüngere Katzen entwickeln weniger Allergene als geschlechtsreife Stubentiger. Außerdem sind kurzhaarige Katzen tatsächlich allergener als Halb- und Langhaarkatzen. Interessant: Schwarze bzw. dunkle Katzen besitzen mehr Allergene als hellhaarige Vertreter.

Jedoch gilt für Katzenallergiker: Ein Schmusekätzchen, das wie ein Antihistaminikum wirkt mit Anti-Schnupf-Garantie, gibt es leider nicht. Da hilft nur eines, wenn der Katzentraum ohne böses Erwachen in Erfüllung gehen soll: Saugen, saugen, saugen.

Nützliche Tipps für einen niesfreien Haushalt

„Muss ich die Wohnung besonders sauber halten, wenn Schatzi allergisch reagiert?“ Ja. Ein Heilmittel gegen Tierhaarallergie oder Katzenallergie ist es zwar nicht. Aber: Je weniger Haare herumfliegen, desto weniger Allergene können in Nase und Augen gelangen. Ein guter Staubsauger ist daher das A und O, um dem hartnäckigen Fell auf Kleidung, Couch und Bodentextilien zu Leibe zu rücken. Der Verzicht auf Teppich und Ersatz durch Laminat, Parkett, Fliesen vereinfacht die Reinigung. Außerdem sind spezielle Allergiker-Staubsauger mit einem HEPA-Filter erhältlich.

Darüber hinaus gibt es allergen-undurchlässige Bettbezüge – denn auch ein Katzenverbot im Schlafzimmer schützt nicht vor mitgebrachtem Katzenhaar im Bett).

Miezi kann auch mit einem speziellen Allergieshampoo gewaschen werden, das allergenbehaftete Schuppen, Schweiß, Speichel und Urin im Fell beseitigt und es tiefenreinigt. Allerdings wird der geliebte Vierbeiner hierüber – wenig überraschend – alles andere als erfreut sein.

Der Katzenallergietest vor der Anschaffung

Die beste Prävention gegen Niesen, Augenjucken & Co. ist der sogenannte Schnuppertest. VOR der Anschaffung, wohlgemerkt. Fragt hierfür am besten beim Züchter oder im Tierheim nach, ob ihr die gewünschte Samtpfote im Vorfeld öfter mal besuchen dürft, um zu schauen, ob ihr nach dem Kontakt mit ihr eine Triefnase und/oder juckende Augen bekommt. Reagiert ihr allergisch und in welcher Intensität? Allergologen wissen Rat und können nebst geeigneter Therapien (wie zum Beispiel einer individuellen Hyposensibilisierung, die immun machen soll gegen genau die Haare eurer Mieze) auch weitere hypoallergene Katze (wie Allergikerkatzen auch genannt werden) empfehlen, die individuell passen.

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10 Kommentare

  • Heike sagt:

    Hi,
    ich bin Allergiker und Katzenliebhaber. Folgenden Hinweis habe ich auf einer Züchterseite gefunden:

    immer öfter liest und hört man die Behauptung, dass die Sibirische Katze hypoallergen sind, da sie angeblich wenig oder kaum das hauptsächlich allergieauslösende Protein Fel 1 D produzieren.
    Nach eigenen Erfahrungen mit Allergikern rate ich allerdings grundsätzlich vom Kauf ab. Zu oft in letzter Zeit musste die bittere Erfahrung gemacht werden, dass Sibis durchaus heftigste allergische Reaktionen auslösen können. Dies ist meiner Meinung nach weder für den neuen Besitzer noch für das Kätzchen zumutbar.

    Wer hat jetzt recht?

    • tierisch wohnen Team sagt:

      Liebe Heike,

      es ist möglich, dass manche Allergiker mit den sibirischen Katzen sehr gut auskommen und andere Allergiker überhaupt nicht. Bevor man sich als Allergiker eine Katze zulegt, sollte man daher den Züchter seiner auserkorenen Rasse besuchen und schauen, welche allergische Reaktion ausgelöst wird.

      Viele Grüße
      dein tierisch wohnen-Team

  • Anja sagt:

    Kleine Anmerkung meinerseits.
    Ich bin seit ca. 20 Jahren allergisch auf Katzen, besonders auf norwegische Waldkatzen. Sind die immer alle reingezüchtet?
    Aufgrund meiner Allergie musste ich meinen kastrierten Kater an meine Eltern abgeben. Meine Mutter hat nach ihm nun eine weibliche Langhaarkatze auf die reagiere ich so gut wie gar nicht. Die Rasse ist allerdings unbekannt.
    Viele Grüße
    Anja

  • Heinz sagt:

    Hallo,
    nach meiner nunmehr zehnjöhrigen Erfahrung mit einer Norwegischen Waldkatze kommen alle Allergiker bisher ohne Probleme mit Ihr klar. Ein Freund schläft soxar regelm. hier und musste seine Katzen abschaffen. Wie vorher geschrieben, am besten einen Züchter aufsuchen und selbst testen.

  • Corinna sagt:

    Hallo,
    ich habe 3 sibirische Katzen und mein allergischer Ex-Mann musste, nachdem wir die 2. anschafften, täglich Asthmaspray benutzen. Er war gerade heute zu Besuch und wir haben den Plausch nach draußen verlegt, da er umgehend heftig reagierte. Es ist fatal ein Tier anzuschaffen und nach wenigen Wochen zurückzugeben, denn es hat ja Prägung auf den Kurzbesitzer erfahren.

  • Dajana sagt:

    Ich habe auch eine Allergie, habe aber trotzdem 2 Katzen. Maine Coons. Ich merke nichts.

  • Kristin sagt:

    Ich habe 2 Bengalen .
    Brauner Kater und weisse Katze. Ich würde immer vorher probeschnuppern. Ich selbst reagiere sehr stark auf normale Katzen, aber bei meinen beiden gar nicht.

  • Barbara Faber sagt:

    Ich lebe seit 50 Jahren mit Katzen zusammen.
    Zur Zeit mit einem EKH/SIAM MIX Kater aus dem Spanischen Tierschutz.
    Mein erster Kater war ein British Short Hair der bei mir diverse allergische Reak- tionen auslöste. Ich habe mich desensibilisieren lassen, 3 Jahre lang. Mit dem ERFOLG, dass ich lange vor dem Abschluss der Therapie schon eine weitere Katze aufgenommen habe. Ich hatte später 5 Katzen (3, männl., 2 weibl.) Ich habe NIE wieder Probleme mit Allergien gehabt.
    Über die Maine Coone Rasse habe ich bisher nur Gutes erfahren.

  • Silvy sagt:

    Kater produzieren,wenn sie nicht kastriert sind am meisten Fel d 1,auch wenn sie sehr dunkel sind,Fellfarbe.
    Bei Kätzinnen ist es so,das gerade,wenn sie kastriert sind und eben auch hellfarbig,kaum oder wenig Fel d 1 produzieren.
    Dies ist allerdings von Katze zu Katze unterschiedlich.oder von Rasse zu Rasse.
    Bedenkt:Kitten lösen dieses Protein noch nicht aus.Was heute gezüchtet wird..und wie..das weiß ich nicht.
    ich hatte 2 Perserkatzen.Keinerlei Allergien.leider züchtet diese Dame nicht mehr.
    Doch es gibt viele tolle Katzen im TH und TS,man kann ja Probekuscheln.;-)



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