Diese Lieder bringen deine Katze zum Schnurren
Wissenschaftler haben herausgefunden: Musik kann auch auf Katzen beruhigend wirken. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es die richtigen Songs sind…
Dass Katzen überaus empfindliche Ohren haben und sensibel auf Lärm jeder Art reagieren können, ist für die meisten Dosenöffner keine bahnbrechende Information. Schließlich zählt das Gehör von Miezi unter den Säugetieren zu einem der besten: Mit einer Hörkapazität von bis zu 70.000 Hz nehmen unsere geliebten Samtpfoten selbst leise Geräusche intensiv und laut wahr. Zum Vergleich: Wir Menschen hören bei bestem Hörvermögen – und auch nur dann – gerade mal bis zu 20.000 Hz. Eine ganz normale Unterhaltung unter Menschen klingt in den Ohren einer Samtpfote daher beispielsweise fast wie ein Schreien. Wie Kochtöpfe für Katzen klingen, die auf Steinböden fallen, oder gar laute Technobeats, wollen wir uns da lieber gar nicht erst vorstellen. Faszinierend: Katzen hören selbst im Tiefschlaf perfekt. Wichtig in der freien Wildbahn, wenn potenzielle Gefahren lauern. Doch auch in Sachen Nahrungssuche zahlt sich ihr überaus sensibler Hörsinn aus: Katzen nehmen selbst eine 20 Meter entfernte Maus perfekt wahr, was ihnen die Menüwahl um ein Vielfaches vereinfacht.
Musik wirkt beruhigend auf Katzen
Doch keine Angst, du musst dein Heim natürlich keinesfalls in eine Zone der Todesstille umwandeln, um deiner Katze Gutes zu tun. Im Gegenteil, leg doch mal eine CD für deinen schnurrenden Mitbewohner ein. Musik? Ja, richtig gelesen: Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden, dass Musik auf Katzen beruhigend wirkt.
Musik für Katzen: So triffst du die richtige Auswahl
Selbstverständlich solltest du jetzt nicht wahllos in den CD-Regal greifen oder deine Playlist anschmeißen, die dich sonst beim Sport zu Höchstleistungen treibt. Bei lauten Beats, wummernden Bässe oder dröhnenden Drumsessions wird keine Katze, das können wir sicher sagen, in entspannten Tiefschlaf fallen.
Katzen bevorzugen klassische Musik
Nein, Katzen mögen es tendenziell eher ruhig: Ein verhaltensbiologisches Team unter der Leitung von Prof. Dr. Bubna-Littitz von der Universität Wien fand kürzlich in verschiedenen Tests heraus, dass insbesondere sanfte Klassik bei Samtpfoten hoch im Kurs steht. Während die Musik lief, setzten sich die Katzen unglaubliche 655-mal näher als 50 cm an einen der im Raum aufgestellten Lautsprecher oder gar auf ihn drauf als ohne bzw. mit der „falschen“ Musik. Außerdem änderte sich auch ihr Umgang miteinander: Ohne Musik verzeichneten die Wissenschaftler 28 Fälle von aggressivem Verhalten unter den insgesamt 21 Katzen, mit sanfter klassischer Musik hingegen nur zwölf.
Kompositionen für die Katz’
Eine Studie, die Tondichter hellhörig gemacht hat: Professor Charles Snowdon, Psychologe und Experte für Tierverhalten der Universität von Wisconsin-Madison, hat zusammen mit dem Profi-Cellisten David Teie, der am National Symphony Orchestra in Washington spielt und an der Universität von Maryland Musik lehrt, spezielle „Music for Cats“ komponiert – das weltweit erste Album für Katzen. Das Besondere: Alle Songs klingen in für Menschen nicht wahrnehmbaren Frequenzbereichen, in denen Katzen untereinander kommunizieren. Und auch Schnurrgeräusche wurden in die Stücke eingearbeitet. Damit sich Herrchen und Frauchen ebenfalls an den Stücken erfreuen, haben die Wissenschaftler Elemente herkömmlicher Musik einfließen lassen. Das wahrlich beeindruckende Ergebnis: Ganze 77 Prozent der Katzen zeigten positive oder entspannte Reaktionen auf die Katzenklänge, während bei herkömmlicher klassischen Werken wie beispielsweise Bachs „Air in G-Dur“ gerade mal 38 Prozent aller Miezen reagierten. Damit ist Teie ein revolutionären Coup gelungen, der Millionen Katzen weltweit erfreuen, äh, besänftigen könnte. Nur blöd, dass der Star-Cellist selber einer Katzenhaarallergie leidet. Vielleicht sollte er sich einmal überlegen, sein Heim mit einer Allergikerkatze zu teilen?