Vor kurzem habe ich ja schon darüber berichtet, welche Dinge eine katzenfreundliche Wohnung ausmachen. Neben Katzengras und Kratzbaum spielt der Bodenbelag auch eine wichtige Rolle. Zum Beispiel beim Spielen oder wenn du eine junge, noch nicht stubenreine Katze hast, sind unterschiedliche Materialien mehr oder weniger gut geeignet. In diesem Artikel beleuchte ich verschiedene katzenfreundliche Bodenbeläge.
Die entscheidenden Faktoren für katzenfreundliche Bodenbeläge sind:
- Einfache Reinigung
- Kratzfestigkeit
- Rutschfestigkeit
- Schadstoffbelastung
Vor- und Nachteile verschiedener Bodenbeläge aus Sicht einer Katze
Fliesen
Fliesen aus Feinsteinzeug lassen sich einfach reinigen, wenn mal ein Malheur passiert und Katzenhaare setzen sich nicht fest. Außerdem ist ihre Oberfläche kratzfest und die Fliesen setzen keine Schadstoffe frei. Allerdings kann deine Katze auf Fliesen auch leicht rutschen, was besonders beim Toben und Rennen problematisch sein kann, wenn dein Tiger nicht den nötigen Halt findet. Wer schon mal mit Wollsocken auf Fliesen etwas schneller unterwegs war, wird das vielleicht nachvollziehen können. Wenn du keine Fußbodenheizung hast, sind Fliesen auch sehr kühl. Im Sommer mag das für die Samtpfote ganz angenehm sein, in den kälteren Jahreszeiten würde ich der Katze immer einen Teppich oder eine Matte zur Verfügung stellen, auf der sie gemütlich Platz nehmen kann.
Natursteinfliesen
Gleiches gilt für Natursteinfliesen, zum Beispiel Granit oder Marmor. Hier kommt jedoch auch noch erschwerend hinzu, dass die Reinigung gegebenenfalls besonderes Fachwissen braucht. Marmor ist auch zum Beispiel sehr säureempfindlich, was bei kleinen, noch nicht stubenreinen Katzen ein echtes (und kostspieliges) Problem werden kann.
PVC- bzw. Vinylböden
PVC- bzw. Vinylböden sind leicht zu reinigen und auch eher warm unter den Füßen. Jedoch kommt es hier besonders bei billigen Produkten und unter Wärmeeinfluss häufig zu Schadstoffausdünstungen. Außerdem ist PVC mitunter recht rutschig, aber wenig kratzfest. Wenn deine Katze also beim Rennen oder Toben Halt sucht und ihn nicht sofort findet, kann es sein, dass du unschöne Kratzspuren im PVC findest.
Laminat
Ähnlich verhält es sich bei Laminat. Sehr preisgünstige Produkte sind häufig wenig robust und können Schadstoffe freisetzen. Auch ist die Reinigung etwas komplizierter, da Laminat sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. Die Kanten der einzelnen Platten können leicht aufquellen. Zudem ist Laminat durch die glatte Kunststoffoberfläche sehr rutschig, was viele Katzen als unangenehm empfinden.
Teppichboden
Teppichboden ist für deine Katze kuschlig, keine Frage. Auch hat Teppich eine gute Rutschfestigkeit. Das bedeutet aber auch, dass sich deine Katze hier richtig prima festkrallen kann und vielleicht auch Fäden zieht oder sich zum Kratzen animiert fühlt. Je nach Material des Teppichbodens können auch Schadstoffe freigesetzt werden, besonders bei synthetischen Fasern. Das ist natürlich auch für uns Menschen nicht so super. Und auch was die Reinigung angeht, ist Teppich nicht die beste Wahl. Zum einen setzen sich Katzenhaare leichter fest, zum anderen bekommst du Schmutz deutlich schwieriger wieder raus.
Parkett oder Dielenboden
Parkett oder Dielenboden macht durch seinen natürlichen, warmen Holzton für uns Menschen einen Raum so richtig gemütlich. Die Vorteile der einfachen Reinigung sind gegeben, Katzenhaare setzen sich nicht fest und der Boden kann einfach feucht gewischt werden. Außerdem fühlt sich Holzboden unter den Füßen angenehm warm an, das gilt für uns Menschen und für die Samtpfoten. Je nach Behandlung der Holzoberfläche (mit Öl, Wachs oder Lack) kann es bei frisch verlegtem Parkett noch Ausdünstungen geben.
Verschiedene Holzarten sind unterschiedlich hart und entsprechend mehr oder weniger kratzempfindlich. Parkett und Dielen haben aber den Vorteil, dass sie abgeschliffen werden können: Sind einmal Kratzspuren vom Stubentiger im Holzboden zu sehen, können diese mithilfe einer Schleifmaschine wieder eliminiert werden. Die Rutschfestigkeit ist abhängig von der Obenflächenbehandlung, es gibt unterschiedliche Strukturierungen oder auch Formate für Parkett. Blank gebonertes Parkett ist deutlich rutschiger als alte Eichendielen.
Wir haben in unserer Wohnung verschiedene Böden: Fliesen im Bad, Vinyl in der Küche und Holzdielen in den übrigen Räumen. Gandhi kommt mit all diesen Belägen gut klar. Wenn es im Sommer sehr heiß ist, genießt er es, ab und zu für eine halbe Stunde auf den kühlen Badezimmerfliesen zu liegen. Der Vinylboden in der Küche ist leicht zu reinigen, was super ist, weil hier das Katzenklo steht. Den Holzboden mag Gandhi sehr gerne, oft liegt er einfach so mitten im Wohnzimmer. Natürlich haben wir hier aber auch einige Teppiche, die er genauso als Liegefläche annimmt. Da wir in einer Mietwohnung in einem Altbau leben, hat der Dielenboden auch schon eine natürliche „Patina“, so dass uns noch keine besonderen Kratzspuren von Gandhi aufgefallen sind. Meine Empfehlung geht also eindeutig an den Holzbelag.
Wie ist deine Wohnung ausgestattet? Hast du deiner Katze zuliebe schon mal einen neuen Boden verlegt?
Über Verena
Verena gibt in ihrem Blog hamburg von innen Einrichtungstipps und schreibt über schönes Wohnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Kater Gandhi auf 75 m² in Hamburg. Ihre Expertise als (fast) lebenslange Katzenbesitzerin teilt sie hier.
Ich habe einen Kater der leider ueberall sein „Kennzeichen“ hinterlaesst. Meine Frage ist nun, welcher Bodenbelag kann am besten gegen Katzenurin an. Schon mal vielen Dank !!!! Guesse Ruth
Hallo Ruth,
in diesem Fall empfehlen wir PVC- bzw. Vinylböden.
Dein tierisch wohnen Team