Bei heißen Temperaturen kühlen wir uns gerne im See, Meer oder Fluss ab. Auch Hunden verschafft der Sprung ins kühle Nass Erfrischung. In diesem Artikel erklärt Hundetrainerin Sandra, wie du deinen Hund an Wasser gewöhnen kannst und gibt Tipps für ein entspanntes Schwimmtraining.
Nicht jeder Hund will ins Wasser
Hunde regulieren ihre Körpertemperatur nicht über die Haut, sondern über das Hecheln und die Pfötchen. Vor allem an heißen Sommertagen kann ihnen eine Abkühlung im Wasser gut tun. Was aber tun, wenn der Hund wasserscheu ist und sich vehement sträubt ins Wasser zu gehen? Sicherlich, Methode Nummer Eins und wie ich weiß auch leider ganz weit verbreitet: Den Hund nehmen und einfach ins Wasser schmeißen. Wird schon von allein anfangen zu schwimmen. Ist ihm ja in die Wiege gelegt. Jeder Hund schwimmt doch gerne. Das ist allerdings ein ganz großer Trugschluss. Hat euer Hund nämlich einmal diese negative Erfahrung mit dem plötzlichen und unfreiwilligen Wasserkontakt und dem damit verbundenen riesigen Vertrauensbruch durch Herrchen oder Frauchen gemacht, muss dieses erst wieder mühevoll aufgebaut werden. Das Wasser muss danach erst wieder mit positiven Erfahrungen verknüpft werden.
Den Hund ans Wasser gewöhnen
Also machen wir es von Anfang an richtig und wie das erfahrungsgemäß richtig gut funktioniert, erkläre ich jetzt. Nicht jeder Hund ist eine Wasserratte und da heißt es erstmal, genau auf den Hund und sein Verhalten zu achten, wenn ihr euch in Richtung Wasser begebt. Ich empfehle euch ein Gewässer aufzusuchen, wo ihr und euer Hund ganz langsam ins Wasser gelangt – ein langes, flaches Ufer ist dazu ideal. Bewaffnet euch wie fürs Hundetraining allgemein mit einem Beutel voller Leckerchen, den ihr am besten am Gürtel befestigt. So habt ihr schnell Futter bei der Hand und euer Hund kann sich für positives Verhalten selbst bestätigen. Sinnvoll ist es, wenn ihr vorher den freiwilligen Blickkontakt mit eurem Hund trainiert habt. So achtet er auf euch und sucht den Blickkontakt von alleine.
Schwimmen beibringen: So funktioniert das Training
Stürmt euer Hund jetzt schon von selbst in Richtung Wasser, gibt es eigentlich nicht mehr viel zu tun. Da ist er schon motiviert genug zum Schwimmen und Planschen. Was ich euch hier noch empfehlen kann: Lasst euren Hund nicht ohne Rückversicherung durch euch ins Wasser. Das funktioniert ganz einfach: Ihr setzt euren Hund neben euch, er nimmt freiwillig Blickkontakt zu euch auf und ihr gebt ihn daraufhin frei. Checkt auch vorher die Gewässer so gut es geht nach Dingen, woran sich euer Hund verletzen könnte.
Training mit einem unsicheren Hund
Ist euer Hund unsicher, verfahrt ihr etwas anders. Nehmt euren Vierbeiner an die Leine und sorgt dafür, dass ihr selbst einen guten und sicheren Stand habt. Geht nun zielgerichtet aufs Wasser zu, so als würdet ihr selbst hineingehen wollen und euer Hund begleitet euch. Stoppt euer Hund, haltet ebenfalls kurz an. Denkt daran: es geht nur gemeinsam voran. Der Hund wird zu nichts gezwungen oder hinterhergezogen. Motiviert euren Hund, indem ihr eure Hand gefüllt mit Leckerchen an eurem Bein (linke Hand und linkes Bein, wenn ihr links führt) herunterhängen lasst. Nimmt eure Hund Blickkontakt auf, bestätigt diesen mit einem Futterstückchen und marschiert weiter. Zweifelt nicht an dem was ihr tut. Seid ihr unsicher, wird euer Hund das merken und auch verunsichert werden. Geht jetzt aufs Wasser zu und langsam hinein. Ist euer Hund sehr ängstlich, habt Geduld. Geht Schritt für Schritt und fixiert euren Hund mit der Leine, wie gesagt, zieht ihn nicht, aber lasst ihn auch nicht flüchten. Er muss den Schritt ins Wasser allein tun. Ihr seid nur die Motivation und Absicherung. Ist er einmal im Wasser drin und es wird tiefer, keine Panik, er wird von allein lospaddeln.
Keine Ziele erzwingen
Und hört immer auf euer Bauchgefühl. Fühlt es sich nicht gut an, erzwingt nichts. Nicht jeder Hund geht gern schwimmen und euer Hund muss das auch nicht, nur weil es der Hund des Nachbarn gerne tut und begeistert schwimmt. Es ist euer Hund und ihr entscheidet mit Rücksicht auf ihn, was gut für ihn ist. Es ist auch toll, einfach nur am Wasser zu sitzen, das Wetter zu genießen und zu entspannen. Und ganz oft ist es doch so: Geht ihr mit den Füßen ins Wasser, siegt doch bei den kleinen Fellnasen die Neugier und er wird auch mal gucken wollen, was ihr so macht und schwupps ist er mit drin.
Picknick mit Hund am See
Was wir im Sommer beim Baden gehen übrigens auch prima finden und in diesen Sommer oft gemacht haben, ist ein Picknick am Wasser. Dazu nehme ich mir eine bequeme große Decke für Joker und mich mit, ein Buch zum Lesen, ein Handtuch zum Abtrocknen, etwas zu Trinken für uns beide und einige Leckereien. Besitzt ihr eine Kühltasche, könnt ihr auch zusätzlich noch etwas einpacken, was bei Joker spitzenmäßig ankommt und zusätzlich für Abkühlung von innen sorgt. Na, erratet ihr es? Genau, selbst gemachtes Hunde-Eis!
Eis für Hunde selber machen
Joker liebt es und viele andere Hunde auch. Testet das aber erstmal ganz vorsichtig mit einer kleinen Portion bei eurem Hund aus. Manche Hunde vertragen das kalte Leckerchen nicht oder fressen auch zu hastig. Gegen das schlingen hilft unsere Variante des Eis‘ im Becher. Dazu könnt ihr einen kleinen Becher benutzen und die Eismischung darin einfrieren. Das ist praktisch zum Mitnehmen und verhindert zusätzlich das zu schnelle Fressen, da ihr den Becher gut festhalten könnt und euer Hund sein Eis aus dem Becher schleckern muss. Es gibt aber auch beispielsweise Eisförmchen in Knochenform, auch witzig.
Rezept für Hunde-Eis
Und damit ihr für euren Hund auch eine leckere und gesunde Abkühlung zaubern könnt, habe ich euch das Rezept für unser Hund-Eis mitgebracht et voilà, hier ist es:
Ihr braucht:
- je nach Geschmack oder Bevorratung Joghurt, Quark oder auch griechischer Joghurt
- frisches, kernloses Obst der Saison, klein geschnitten oder püriert, zum Beispiel Erdbeeren, Bananen, Heidelbeeren oder Birne
- 1 TL Honig (antibakteriell, stärkt das Immunsystem und ist einfach lecker)
- gern zur Abwechslung etwas Hundeleberwurst oder auch Lachscreme aus der Tube
Und los geht’s:
- Wascht das Obst gründlich unter kaltem Wasser ab. Ich verwende eigentlich immer die Sorten Obst, die ich selbst gerade im Haus habe wie Heidelbeeren, Erdbeeren zur Saison oder aber Bananen. Die Erdbeeren schneide ich manchmal nur klein, ein anderes Mal püriere ich sie. Die Heidelbeeren püriere ich immer, das gibt eine tolle Eisfarbe. Bananen schneide ich in Scheiben und zerdrücke sie anschließend mit der Gabel.
- Danach wird das zerkleinerte Obst mit dem Quark oder Joghurt gemischt. Wenn ich Quark benutze, verrühre ich ihn vor der weiteren Verarbeitung mit etwas Wasser. So wird er cremiger.
- Gebt jetzt ein klein wenig Honig dazu. Ich nehme meistens etwa 1 Teelöffel. Honig ist eines der Lebensmittel für Menschen, das Hunde auch prima fressen dürfen. Er enthält wichtige Mineralstoffe, ist antibakteriell und stärkt damit nicht nur euer Immunsystem, sondern auch das eures Hundes. Alles gut verrühren.
- Mischt jetzt gern noch etwas Hundeleberwurst oder Lachscreme aus der Tube in die Eismischung.
- Gebt die Mischung jetzt in die zuvor gut gereinigten und abgetrockneten Förmchen und friert das Ganze mehrere Stunden ein. Ich habe absichtlich keine genauen Mengenangaben der jeweiligen Zutaten gemacht, da ich immer nach Bedarf herstelle und die einzelnen Dinge „Pi mal Daumen“ zusammenmische.
Ihr seht, total einfach und super lecker! Zur Haltbarkeit ist zu sagen, dass es nicht allzu lange im Tiefkühlfach aufbewahrt werden sollte. Ich schaue immer, dass ich das Eis innerhalb einer Woche verbrauche. Also besser gesagt Joker, nicht ich… Daher finde ich auch die kleinen Becher so toll, da können mehrere kleine Portionen eingefroren und nach und nach verputzt werden.
So ihr Lieben. Wir wünschen euch noch einen tollen Restsommer, viel Freude und Erfolg beim Training und guten Appetit!
Viele liebe Grüße und Woof Woof,
Sandra und Joker
Über Sandra
Hallo, ich heiße Sandra und lebe gemeinsam mit meinem Mann und meinem Hund Joker in einer kleinen, aber feinen Wohnung im schönen Sachsen. Die Begeisterung für die Themen Wohnen und Einrichten begleitet mich schon seit mehreren Jahren. Vor allem liebe ich den cleanen nordischen Wohnstil mit viel Weiß, Grau, Schwarz und ab und zu einem Klecks Farbe. Im April 2014 wurde die Idee zu meinem Blog HUNDerterlei geboren, der all meine Leidenschaften vereint: Kreativität, gutes Essen, Wohnen und Einrichten – und natürlich Hunde!