Du kommst nach Hause und findest auf dem Boden Kleidungsstücke verteilt, daneben ein zerfetztes Taschentuch und Ähnliches? Das muss nicht zwangsläufig mit dem pubertierenden Nachwuchs in Zusammenhang stehen, sondern kann auch ein von deinem Hund verursachtes Chaos sein. Woran liegt das und wie kann so ein Verhalten unterbunden werden?
Der Grund für solch ein Verhalten ist häufig auf ein Gefühl der Einsamkeit des Vierbeiners zurückzuführen. Der Hund ist ein Rudeltier und dieses Rudel wird vom Menschen komplettiert. Wenn dieser Teil des Rudels plötzlich mehrere Stunden am Tag fehlt, kann der Vierbeiner leicht in Panik geraten, sich einsam und im Stich gelassen fühlen.
Oftmals lässt es sich allerdings schlichtweg nicht vermeiden, dass die Fellnase hin und wieder allein zu Hause bleiben muss. Wie kann dieser also am besten an diesen Zustand gewöhnt werden?
Schritt für Schritt den Hund ans Alleinsein gewöhnen
Eine langsame Gewöhnung ist der Schlüssel zum Erfolg. Erwarte nicht zu viel auf einmal von deinem Hund. Er muss sich Schritt für Schritt an das unangenehme Gefühl des Alleinseins gewöhnen. Am besten beginnst du damit, die Wohnung für nur wenige Minuten zu verlassen und wartest ab, wie dein Hund das verkraftet und darauf reagiert. Langsam, über Wochen bis Monaten hinweg, verlängerst du langsam die Zeitspanne, die dein Vierbeiner allein in der Wohnung verbringt. So gewöhnt er sich schrittweise an die zunächst unangenehme Situation und du bekommst mit, wie er darauf reagiert.
Jeder Hund ist anders
Wie lange ein Hund allein sein kann und wie gut oder schlecht er die Zeit der Trennung verkraftet, kann völlig unterschiedlich sein. Einem Husky fällt das Alleinsein zum Beispiel häufig leichter. Das liegt daran, dass nordische Hunderassen häufig selbstständiger und mutiger sind. Selbstverständlich gibt es aber auch innerhalb einer Rasse Unterschiede in Bezug auf die Persönlichkeit.
Keine emotionalen Abschiede
Du erleichterst deinem Hund in jedem Fall die Trennung, indem du emotionale Abschiede vermeidest. Die Verabschiedung sollte so normal wie möglich verlaufen. Sorge dafür, dass deiner Fellnase ein gefüllter Wassernapf zur Verfügung steht und gib ihm einen persönlichen Gegenstand von dir, den er beschnuppern kann. Das Zerfetzen eines Taschentuchs oder von Kleidung während Herrchens Abwesenheit hängt oftmals damit zusammen, dass der Vierbeiner versucht, den Geruch seines Rudelmitglieds möglichst gut in der Wohnung zu verteilen, um die Einsamkeit zu überwinden.
Hast du den Abschied normal und ohne emotionale Ausschweifungen vollzogen, sollte das Wiedersehen ähnlich ablaufen. Überschwängliche Freude beim erneuten Zusammentreffen geben deinem Hund nur das Gefühl, tatsächlich einsam und allein gelassen worden zu sein. Eine Belohnung in Form eines Leckerlis für seine Geduld ist hingegen eine nette Geste. So lernt der Vierbeiner schnell, dass das Alleinsein nicht zwangsläufig etwas Schlimmes sein muss.