Endlich ist es soweit: Ein Welpe ist bei dir zu Hause eingezogen und die Freude über den neuen Mitbewohner ist riesig! Schritt für Schritt gewöhnt sich der kleine Hund an die neue Umgebung mit fremden Geräuschen und Gerüchen. Jetzt gilt es, eine vertrauensvolle Bindung zwischen Mensch und Tier aufzubauen sowie den jungen Hund von Anfang an richtig zu erziehen. Damit dies gut gelingt, stellen wir fünf häufige Fehler beim Hundewelpen erziehen vor und zeigen dir, wie du sie am besten vermeiden kannst.
Fehler 1: Zu spät mit der Erziehung beginnen
Besonders bei Welpen fragen sich viele Hundebesitzer, wann sie mit der Erziehung beginnen sollen. Sind junge Hunde überhaupt schon in der Lage, Regeln zu erlernen und Befehlen zu folgen? Oder sind sie womöglich noch zu verspielt? Ihr niedliches Aussehen und das tapsige Verhalten führen häufig dazu, dass die Erziehung gerne mal in den Hintergrund rückt. Doch gerade Welpen sind besonders aufnahmefähig und lernen schnell. Deswegen ist es sogar sehr wichtig, dass du deinen vierbeinigen Freund von Beginn an erziehst. Grundlegende Befehle wie Sitz und Platz werden dem Welpen idealerweise schon beigebracht.
Die Erziehung in den ersten Wochen und Monaten legt den Grundstein für das zukünftige Verhalten deines Hundes. Deswegen ist es auch wichtig, dass du deinem Hund möglichst früh beibringst, eine gewisse Zeit alleine zu bleiben. Fange dafür mit kurzen Phasen, in denen er auf sich gestellt ist, an und verlängere diese allmählich. Verschwinde also an einem Tag fünf Minuten und am nächsten Tag zehn Minuten aus dem Sichtfeld deines kleinen Vierbeiners. Nach und nach lernt der Welpe alleine zu bleiben und vertraut darauf, dass du immer nach einer gewissen Zeit wieder nach Hause kommst.
Fehler 2: Mangelnde Konsequenz
Einer der häufigsten Fehler beim Hundewelpen erziehen ist mangelnde Konsequenz. Auch wenn es dir manchmal schwerfällt, nicht auf den zuckersüßen Hundeblick hereinzufallen, ist es wichtig, Durchhaltevermögen zu zeigen und einmal aufgestellte Regeln einzuhalten. Wenn deine Fellnase beispielsweise am Tisch mit traurigen Hundeaugen bettelt, dann reagiere immer mit einem klaren „Nein“. Hier solltest du auch keine Ausnahmen machen, denn nur wenn du die Regeln konsequent durchhältst, kann dein Welpe diese verstehen und befolgen. Vergiss dabei nicht, deinen Liebling regelmäßig zu loben, wenn er auf deine Kommandos hört. Ein Lob in Form eines Leckerlis oder einer ausgiebigen Streicheleinheit führt dazu, dass dein Hund die Freude am Ausführen der Befehle behält und sie sich einprägt.
Fehler 3: Die falschen Signale
Ein weiterer häufiger Fehler beim Hundewelpen erziehen ist das Aussenden falscher Signale, die den jungen Vierbeiner irritieren. Das kann die Körpersprache sein, die nicht zum Befehl passt, zu viele Kommandowiederholungen oder das falsche Timing beim Belohnen. Hundeerziehung funktioniert hauptsächlich über das Loben und Belohnen des Hundes. Das Lob muss jedoch direkt auf das richtige Verhalten folgen, damit dein vierbeiniger Freund versteht, was er gerade gut gemacht hat.
Das Timing ist also entscheidend. Kommt das Lob zu spät, wird es womöglich mit unerwünschten Verhaltensweisen verknüpft. Kommt es zu früh, führt dein Hund den Befehl das nächste Mal nur zur Hälfte oder vielleicht gar nicht aus. Häufige Wiederholungen von Kommandos haben einen ähnlich negativen Effekt: Dein Vierbeiner stellt auf Durchzug und ignoriert die Anweisungen, weil sie ihn überfordern. Er braucht klare Ansagen, die mit einem Wort ausdrücken, was von ihm erwartet wird. Achte also immer auch auf dein eigenes Verhalten und deine Körpersprache im Umgang mit dem Hundewelpen.
Fehler 4: Kein Kontakt zu anderen Tieren
Auch wenn für junge Hunde in den ersten Wochen noch vieles neu und ungewohnt ist, brauchen sie Kontakt zu anderen Tieren und Menschen. Eine mangelnde Sozialisierung im Welpenalter kann später dazu führen, dass Kontakte zu anderen Tieren und Personen Ängste auslösen und Probleme bereiten. Alle schönen Erfahrungen, die dein Welpe jetzt mit Mensch und Tier macht, wirken sich positiv auf sein gesamtes Leben aus. Er braucht das Spiel und den Austausch mit seinen Artgenossen, um sich selbst auszuprobieren, seine Umwelt kennenzulernen und seine Grenzen zu erfahren. Außerdem sollte er sich auch an Besuche von Freunden und Familie gewöhnen. Hab also keine Scheu davor, deinen Welpen im Park mit anderen Hunden spielen zu lassen und ihn deinen Liebsten vorzustellen.
Fehler 5: Zu wenig Beschäftigung
Hundewelpen lieben es, spazieren zu gehen, aber das reicht für eine gute Auslastung meist nicht aus. Sie sollten sowohl geistig als auch körperlich gefordert werden. Passiert dies nicht, kommt Langeweile auf und sie suchen sich eigenständig Beschäftigung. Dann kann es auch mal vorkommen, dass an Möbeln oder Kabeln geknabbert wird – nicht unbedingt zur Freude von Frauchen oder Herrchen. Deswegen solltest du regelmäßig mit deinem Vierbeiner herumtoben oder um die Wette laufen.
Beim Spielen kannst du ihn auch geistig fordern, denn es macht jedem Welpen Spaß, einige Tricks und Kommandos zu erlernen und kleine Aufgaben zu lösen. Das gemeinsame Üben fördert gleichzeitig die Bindung zwischen dir und deiner Fellnase. Auch das Aufspüren von Leckerlis oder ein Fährtentraining sind interessante Beschäftigungen für deinen Vierbeiner, die ihn zusätzlich auslasten.
Das solltest du außerdem noch beachten:
Denke bei der Erziehung auch immer daran, dass Welpen zwar wissbegierig sind und schnell lernen, aber auch eine kurze Aufmerksamkeitsspanne haben und sich leicht ablenken lassen. Baue also regelmäßige Pausen zwischen den Übungen ein und wiederhole das Gelernte häufig. Hier hilft es auch, nicht zu viel Neues an einem Tag unterzubringen, damit dein Hundewelpe nicht überfordert wird und ihm der Spaß am Lernen nicht verloren geht. Dafür kannst du dir zum Beispiel einen Erziehungsplan für Welpen von einer Hundetrainerin oder einem Hundetrainer schreiben lassen.
Neben den grundlegenden Kommandos wie Sitz und Platz ist es sehr wichtig, dass du deinem kleinen Hund beibringst, stubenrein zu werden. Hier findest du unseren ausführlichen Artikel dazu, wie du deinen Hundewelpen dazu erziehst.
Nun kennst du die fünf häufigsten Fehler beim erziehen von Hundewelpen und weißt, wie du diese umgehen kannst. Also hält dich und deinem Weggefährten jetzt nichts mehr von einem glücklichen Zusammenleben ab!