Mein Hund hat Angst vor Gewitter – was kann ich tun?

Dein Hund hat Angst vor Gewitter

Wenn es draußen blitzt und donnert, ist das ein echter Härtetest für die Nerven deines Vierbeiners. Denn ein kräftiges Gewitter löst nicht nur bei vielen Menschen Unbehagen aus, auch für Hunde kann die ungewohnte Wetterlage zu Stress, Angst oder im schlimmsten Fall sogar Panik führen. In diesem Artikel geben wir dir Tipps und Tricks wie du deinem Hund mit seiner Angst vor Gewitter helfen kannst.

Unsichtbare Gefahr – das Frühwarnsystem deines Hundes schlägt an

Hunde spüren weit vor dem Menschen den nahenden Wetterumschwung. Ihre feine Nase riecht die Veränderungen, die einem Gewitter vorausgehen und auch den Abfall des Luftdrucks kann dein Hund wahrnehmen. In Kombination mit dem immer dunkler werdenden Himmel, starken Windgeräuschen und dem Krachen des Donners macht sich bei vielen Hunden Angst breit.

Dabei können die Reaktionen sehr unterschiedlich sein. Deutliche Zeichen für Angst bei Hunden sind Zittern, Speicheln und der häufig bis unter den Bauch eingezogene Schwanz. Ängstliche, gestresste Hunde legen die Ohren zurück und reißen die Augen weit auf. Winseln, Bellen und Hecheln bis hin zum Hyperventilieren sind weitere typische Verhaltensweisen.

Erste Hilfe bei Gewitter

Braut sich das Gewitter überraschend beim Spazierengehen zusammen, solltest du deinen Hund an die Leine nehmen und dich schnellstmöglich nach drinnen begeben. So verhinderst du, dass dein Liebling beim ersten Grollen dem Instinkt folgt, sich in Sicherheit zu bringen und vor lauter Schreck wegläuft. Seid ihr zu Hause angekommen, solltest du deinen Vierbeiner auch nicht mehr in den Garten lassen bis das Spektakel losgeht, sondern ihn so früh wie möglich reinholen, damit er auch hier nicht mehr vor Panik flüchten kann. Um den Geräuschpegel zu senken, solltest du alle Fenster schließen. Wenn zusätzlich noch Vorhänge oder Jalousien geschlossen sind, bleiben auch die hellen Blitze draußen.

Zur Ablenkung von dem Unwetter kannst du mit vertrauten Geräuschen arbeiten. Die Musik oder den Fernseher dazu ruhig lauter drehen oder auf das beruhigend gleichmäßige Rauschen deines Staubsaugers oder das Schleudern deiner Waschmaschine setzen. Die vertrauten Töne des Alltags lenken deinen Hund von seiner Angst vor dem Gewitter ab und überlagern die Wettergeräusche.

Der richtige Platz für deinen Hund

Einige Hunde legen sich bei Gewitter einfach auf ihren Lieblingsplatz, schlafen dort entspannt ein oder warten ruhig ab, bis der Spuk vorbei ist. Andere suchen die Nähe von Frauchen oder Herrchen, um gut geschützt durch die unheimliche Zeit zu kommen. Wenn es draußen blitzt und donnert, braucht ein ängstlicher Hund einen Zufluchtsort, an dem er sich besonders sicher fühlt.

Hund versteckt sich

Die Lieblingsdecke deines Vierbeiners kann ihm bei der Entspannung helfen.

Manchmal flüchtet sich dein Hund, der Angst vor Gewitter hat, aber auch an einen ganz anderen Platz. Ob unter der Treppe oder hinter dem Sofa, lass deinen Hund seinen Zufluchtsort unbedingt selbst wählen. Unterstütz ihn dabei, sich hier optimal einzurichten. Zusätzliche Decken oder eine Transportbox haben eine geräuschdämmende, schützende Wirkung und werden von deinem Hund dankbar angenommen.

So hilfst du deinem Hund während des Gewitters

Ob groß oder klein, vorsichtiger Charakter oder Draufgänger – Angst vor Gewitter kann jeder Hund entwickeln oder bereits tief in sich haben. Du hast einen jungen Hund, der das erste Gewitter erlebt? Dann kannst du bei deinem Liebling den Grundstein für ein angstfreies Leben bei Blitz, Donner & Co. legen. Aber auch bei älteren „Angsthasen“ gibt es viele Möglichkeiten, um das Stresslevel zu senken.

Als Frauchen oder Herrchen hast du entscheidenden Einfluss und deine Zuwendung ist das wirksamste Mittel für deinen Vierbeiner, um gut durch die Gewitterkrise zu kommen. Am besten gehst du mit gutem Beispiel voran und zeigst deinem Hund, dass ein Gewitter nichts Schlimmes ist, indem du selbst Ruhe bewahrst. Denn du bist das Vorbild und dein Hund orientiert sich an dir. Deine Gelassenheit signalisiert klar und deutlich: es ist alles o.k.! Dein Hund hat so die Gelegenheit sich selbst zu beruhigen und sich wieder sicher zu fühlen. Starker Zuspruch und Trost bekräftigen den Hund dagegen in seinem Gefühl, dass hier etwas gar nicht in Ordnung ist. Seine Angst kann sich sogar verstärken und wird bei jedem weiteren Gewitter wiederkommen.

Hund Gewitter beruhigen

Sei besonders jetzt für deinen Hund da und lenke ihn von dem Gewitter ab.

Grundsätzlich gilt: Ablenkung ist immer gut. Eine zusätzliche Kuschel- oder Tobeeinheit oder auch der Lieblingssnack sind prima geeignet, um die Aufmerksamkeit deines Lieblings auf etwas Schönes zu lenken. Hilfreich kann jetzt auch ein längeres Telefonat sein. Die Stimme von Frauchen oder Herrchen wirkt genauso beruhigend auf deinen Vierbeiner wie das gelegentliche aber unbedingt eher beiläufige Streicheln.

Allein mit dem Gewitter

Kann ich meinen Hund bei Gewitter alleine lassen? Nicht immer hast du die Wahl, beispielsweise wenn dein Hund alleine zu Hause ist, während du am Arbeitsplatz oder bei Freunden bist. Dann ist es besonders wichtig zu wissen, dass dein Vierbeiner mit der kritischen Situation gut klarkommt. Hinweis auf ein unsicheres Verhalten deines Lieblings geben Videoaufnahmen, die einen typischen Tag allein zu Hause dokumentieren. Ist dein Hund unruhig, läuft umher und hechelt viel, können das Zeichen für Trennungsangst sein, die sich in der Stresssituation „Gewitter“ intensivieren. Bei diesen Anzeichen solltest du besonders auf den Wetterbericht achten und vermehrt Sorge dafür tragen, dass dein Hund in der Ausnahmesituation nicht alleine ist.

So kann dein Hund lernen, sich bei Gewitter zu entspannen

Dein Hund lässt sich trotz aller Bemühungen nicht beruhigen? Dann können spezielle Trainings helfen. Denn auch Hunde können, genau wie wir Menschen, Entspannung lernen. Am besten läuft das mit einem Hundetrainer oder -psychologen, der die Beziehung zwischen dir und deinem Hund genau analysiert und dir Hilfestellung dabei gibt, wie du zum Wohlbefinden deines Lieblings beitragen kannst.

Die Desensibilisierung ist eine weitere Möglichkeit, bei der ängstliche Hunde lernen, sich an die Gewittersituation zu gewöhnen. Hierbei werden dem Hund genau die Geräusche vorgespielt, die ihn ängstigen. Wichtig ist das vorsichtige Heranführen in einer normalen Situation, in der sich dein Liebling wohlfühlt. Bleibt dein Hund gelassen, kannst du die Lautstärke mit jedem Mal etwas erhöhen. Passende Regen-, Wind-, und Donnergeräusche findest du im Internet oder auf speziellen Gewitter-CDs.

Hat dein Hund starke Ängste, kann auch die positive Konditionierung einen Versuch wert sein. Hierbei setzt du ein „magisches“ Wort als Anker ein, während dein Hund entspannt ist und du ihn liebevoll kraulst, „Happy“ zum Beispiel. Dein Vierbeiner verbindet das Wort mit der angenehmen Situation und kann das gute Gefühl auch während des Gewitters abrufen.

Alle Tipps rund um die Gewöhnung brauchen viel Geduld, aber das Training lohnt sich! Dein Hund fühlt sich während des Gewitters wohler und wird durch das Gefühl, die extreme Situation erfolgreich überstanden zu haben mehr und mehr zu einem souveränen Hund.

Wenn nichts hilft – Medikamente und Mittel zur Beruhigung

Wenn dein Liebling trotz aller Trainingsmaßnahmen und deiner Unterstützung während des Gewitters stark ängstlich oder panisch ist, können pflanzliche oder andere Beruhigungsmittel helfen. Sie erhalten deinem Liebling in der Ausnahmesituation die Lebensqualität und auch für die Hundehalter wird das Mitleiden erträglicher, wenn dem Vierbeiner geholfen wird. Wenn du auf Medikamente verzichten möchtest, sind Heilkräuter wie beispielsweise Baldrian und Kamille für deinen Hund gut geeignet. Die Wahl eines geeigneten Mittels und die genaue Dosierung sollten unbedingt in Absprache mit deinem Tierarzt erfolgen.

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2 Kommentare

  • Gert sagt:

    das gilt unisono ebenso für Katzen

  • Poeps sagt:

    Nach 4 Hunden aus dem TS wurde No5 der Welpe den ich mir schon 45 Jahre gewünscht habe.
    Inzwischen 9 Monate alt und mittendrin
    Mindestens 5x tgl wechselt seine Stimmung von „hab-mich-lieb“ über anstänkern der älteren Hunde und Wutanfall bis hin zu totaler Ratlosigkeit. Da wird auch die Mülltonne nach 8 Monaten friedlichen Zusammenlebens gerne mal zum Erzfeind …und momentan wird Stubenreinheit ein Thema ( er war ursprünglich nach 5 Tagen (9.Lebenswoche) stubenrein tagsüber und „blieb dicht“ über Nacht (11 Stunden) ab der 14. Lebenswoche.
    Jetzt empfängt mich seit 5 Tagen jedesmal eine kleine Pfütze wenn ich vom Nachtdienst komme.
    Ich putze es direkt und wortlos weg während er im Garten tobt…das wird sich auch wieder geben.
    Wenn er abends dann seufzend auf seinen Platz fällt, atmen die 2 älteren Hunde und ich erleichtert auf- wieder ein Tag geschafft!
    Ich weiß, dass ich irgendwann wehmütig an diese Zeit zurück denken werde…wenn er grau neben mir her schlurfen wird.



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