Geht es dir auch so? Mit dem Hund schmusen ist einfach schön! Und daher kann es ganz schön frustrierend sein, wenn dein Hund nicht kuscheln will. Kann man den Vierbeinern das Schmusen tatsächlich beibringen? Welche Ursachen es für die Kuschel-Unlust gibt und was du tun kannst, damit dein Hund sich gerne streicheln lässt, erfährst du in diesem Artikel.
Es gibt ein paar Tipps und Tricks, wie du deinen Kuschel-Muffel zumindest teilweise bekehren und ihm das Schmusen schmackhaft machen kannst.
Darum kuschelt dein Hund nicht gerne
Es gibt verschiedene Gründe, warum dein Hund keine Nähe will. Eine Ursache kann sein, dass er in seiner Welpenzeit nicht richtig sozialisiert wurde. Andere Hunde haben eventuell schlechte Erfahrungen gesammelt und sind deshalb vorsichtig. Stammt der Vierbeiner aus dem Tierheim oder aus einer Tiervermittlung, so lässt sich dieser Umstand leider oft schlecht nachprüfen.
Ein weiterer Grund: In Stresssituationen genießen Hunde das Kuscheln nicht. Sie sind zu unentspannt, um die Zuwendung in diesem Moment positiv wahrzunehmen und ergreifen dann eher die Flucht. Das ist ihre Art weiteren Stresssituationen zu entkommen.
Dein Hund muss sich entspannen können
Daher musst du dir die Frage stellen: Kann dein Hund sich entspannen, wenn er bei dir ist?
Dieser Faktor wird wesentlich von der Mensch-Hund-Beziehung bestimmt. Für deinen Hund sollte völlig klar sein, dass du der Rudelführer bist und es nicht seine Aufgabe ist, dich oder das Haus zu beschützen. Dann kann er besser abschalten und muss nicht ständig bereit sein, seinen Pflichten als Beschützer nachzukommen.
Der Charakter des Hundes ist entscheidend
Aber: Es gibt auch einen ganz banalen Grund dafür, dass dein Hund nicht gerne kuschelt. Genau wie bei uns Menschen kann es einfach sein Charakter sein. Einige Hunde brauchen viel Nähe zu ihrem Menschen und blühen durch ausgiebige Kuschelrunden erst so richtig auf. Andere Vierbeiner wiederum sind einfach nicht so verschmust, und wenn deine Fellnase ein solches Exemplar ist, solltest du das möglichst akzeptieren und deinen Hund nicht zum Kuscheln zwingen. Das würde andernfalls mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass dein Hund auch künftig das Streicheln nicht genießt.
Fehler beim Streicheln – und wie es besser geht
Gibt es trotzdem Möglichkeiten, einem Hund das Kuscheln beizubringen? Ein vierbeiniger Kuschel-Vollverweigerer wird sich vermutlich nicht innerhalb kürzester Zeit bekehren lassen.
Es gibt jedoch Tipps beim Streicheln deines Hundes, die du ausprobieren kannst und Dinge, die du vermeiden solltest.
So lieber nicht:
- Den Hund als Belohnung während des Trainings oder beim Spielen streicheln – das irritiert ihn in der Regel
- Den Hund mit Liebe überhäufen (d.h. übermäßiges Streicheln, auf den Arm nehmen etc.) – er wird vermutlich schnell die Flucht antreten
- Den Hund im Gesicht streicheln – ein absoluter Graus für die meisten Tiere
- Den Hund zur Beruhigung streicheln, wenn er z. B. bellt – das bestärkt ihn noch im unerwünschten Verhalten
- Den Hund in ruhigen Situationen (z. B. auf dem Sofa) überschwänglich knuddeln – der Hund wird denken, es sei Zeit zum Spielen
So geht’s besser:
Du solltest deinen Vierbeiner nicht bei jeder Gelegenheit streicheln, sondern dem Hund auch seinen eigenen Raum lassen. Wenn die Fellnase dann von selbst deine Nähe sucht weißt du: er möchte wirklich gestreichelt werden.
Schmusen kann man nicht anerziehen, aber du kannst deinem Hund zumindest zeigen, dass es auch schön sein kann. Dafür solltest du eine Stelle herausfinden, an der dein Hund gerne gestreichelt oder massiert wird und damit einsteigen. Beliebt bei vielen Hunden ist zum Beispiel am Ohr gekrault zu werden. Das könntest du austesten. Anfangs sollten die Kuschel-Einheiten sehr kurz sein, damit dein Hund nicht überfordert wird.
Und zu guter Letzt: Geduld, Geduld, Geduld. Mit Zwang wird keine Fellnase zum Kuschelfreund. Wer einem Hund ein zu Hause gibt, der sollte wissen, dass jedes Lebewesen seinen eigenen Charakter und eigene Bedürfnisse hat.
Eine Kuschel-Garantie gibt es bei keinem Hund. Aber auch wenn dein Vierbeiner keine Schmusebacke ist, so ist es doch trotzdem einfach toll, sein Leben mit einem Hund zu teilen.
Und darauf kommt es doch an, oder?