Genau wie wir Menschen verlieren auch Hunde ihr Fell – jeden Tag. Denn jedes einzelne Haar folgt seinem ganz eigenen Lebenszyklus…
Aber warum haaren Hunde eigentlich?
Ausschließlich während der Wachstumsphase, der Anagenphase, wird es mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt und wächst und gedeiht. Es folgt die Katagenphase, in der das Haar seine genetisch festgelegte Länge erreicht hat. Das Haarwachstum wird eingestellt. In der Telogenphase, auch Ruhephase genannt, wird das Haar zwar nicht mehr ernährt, sitzt aber dennoch fest im Follikel verankert – bevor schließlich die Exogenphase folgt: das Haar fällt aus. Wie viel Fell sich täglich beim Vierbeiner löst, hängt von der jeweiligen Rasse ab: Ein Kurzhaardackel haart beispielsweise weniger als ein Neufundländer.
Stets perfekt gekleidet
Eines aber haben fast alle Hunde gemeinsam: Zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr, einmal im Herbst, wechseln sie ihr Fell und werfen während dieser Zeit besonders viele Haare ab. Im Prinzip ein intelligenter, biologischer Automatismus. Denn durch die Erneuerung ihres Fells „kleiden“ sich die Hunde stets der entsprechenden Jahreszeit gerecht. Während das dünnere Sommerfell im Frühjahr und Sommer der ideale Begleiter ist bei hohen Temperaturen, hat die besonders dichte Unterwolle einen regelrechten Wärmeeffekt, der unsere Vierbeiner im Herbst und Winter vor Kälte schützt.
Während der Zeit des Fellwechsels heißt es: Bürsten, bürsten, bürsten! Die Haut wird gut durchblutet, das alte Fell kann sich leichter lösen. Eine tolle Unterstützung für den Hund! Übrigens: Die Anzahl der Haare bleibt dabei ganzjährig gleich, lediglich die Haarstruktur und zum Teil auch -farbe passt sich der jeweiligen Witterung an. Zu beobachten ist allerdings, dass ältere Tiere häufig mehr haaren als junge, kastrierte mehr als unkastrierte und Hündinnen besonders vor der Läufigkeit viel Fell verlieren. Und ähnlich wie wir Menschen können auch Bello & Co. auf Stresssituationen mit höherem Haarausfall reagieren.
Hunde für Allergiker
Doch selbst Hundehaarallergiker müssen nicht auf ihren geliebten Vierbeiner verzichten, denn es gibt durchaus Hunderassen, die nicht oder nur wenig haaren. Hierzu gehören zum Beispiel viele Terrierarten, Schnauzer und Pudel. Auch Bo, der wohl berühmteste Hund der Welt: der vierbeinige Freund des 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Barack Obama, ein Portugiesischer Wasserhund, zählt zur Rasse der nicht haarenden Hunde. Für sie alle ist ein regelmäßiger Friseurbesuch Pflicht, damit sie – insbesondere im Sommer – nicht unter ihrer vollen Haarpracht leiden müssen.