Eiskalt erwischt: Trotz ihres Fells können Hunde im Winter genauso frieren wie ihre Besitzer. Ab wann Hunde frieren und wie du deinen Hund im Winter warm halten kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Können Hunde eigentlich frieren? Wenn Bello zittert wie Espenlaub vergeht Hund und Herrchen die Freude am Gassigehen. Der Hund zeigt so unmissverständlich, dass ihm kalt ist. Auch, wenn sie statt Schal und Wintermantel ein dickes Fell bekommen haben, frieren viele Hunderassen bei Schnee und Minusgraden. Bei einer Unterkühlung können sie sich erkälten und es kann zu Atemwegsinfektionen wie Zwingerhusten kommen.
Wie reguliert ein Hund die Körpertemperatur?
Hunde kühlen ihre Körpertemperatur bei Hitze durch Hecheln ab und wärmen sich bei Kälte durch ihr isolierendes Fell und die Durchblutung. Während des Fellwechsels im Herbst verdickt sich die Unterwolle und hält warm. Rassen, die keinen Fellwechsel durchleben, wie hypoallergene Hunde halten sich durch ihren körpereigenen Brennmotor, die Durchblutung, warm.
Wie schütze ich meinen Hund gegen Kälte?
Bei Minusgraden empfiehlt sich daher für einige Hunderassen ein zusätzlicher Schutz gegen Kälte. Bei tiefen Temperaturen können es die meisten Hunderassen ca. 30 Minuten problemlos im Freien aushalten. Darüber hinaus könnte es frostig werden. Damit es Hunde auch im Winter schön warm haben, gibt es einige „einheizende“ Hilfsmittel.
Hundekleidung als Kälteschutz
Wenn Bello bibbert, hilft nur eine Winterjacke. Besonders zarte, kurzbeinige Kleinhunde (deren Bauch dem Boden sehr nahe ist wie Yorkshire Terrier, Shi Tzu, Chihuahuas, Malteser und Dackel), haarlose oder Kurzhaarhunde (die keine Unterwolle und wenig Deckhaar besitzen wie Windhunde), sowie ältere oder kranke Tiere sind kälteanfälliger als robuste Hundekörper. Sie freuen sich über wärmende Mäntel. Hundejacken gibt es in allen Größen, Farben und Formen – auch für Welpen. Gerade in den Schmuddelwetter-Monaten sollte auf eine wasserabweisende Jacke geachtet werden. Die schützt nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Nässe. Atmungsaktive Hundemäntel sind wichtig, damit der Vierbeiner nicht schwitzt.
Tipp: Modelle wie Hundedecken mit praktischem Klickverschluss am Bauch sind nicht nur schneller und unkomplizierter angezogen, sondern engen den Vierbeiner nicht so ein wie richtige Hundepullis zum Überstreifen.
Achtung, fellige Frostbeule: Gefahren im Schnee
Da es keine Hundemützen gibt und unser Fellfreund sich dagegen auch wehren würde wie gegen eine Impfspritze beim Tierarzt, sollten bei Frost insbesondere die Spitzen von Ohren und Rute beobachtet werden. Wenn sie sich kalt anfühlen, weiß/grau oder rot anlaufen und sich hart und trocken anfühlen, kann es sich um eine Erfrierung handeln. In dem Fall den Hund sofort mit Decken einwickeln und zum Tierarzt bringen.
Um die Pfoten vor Schnee, Eis und Streusalz zu schützen, können sogenannte Booties angezogen werden. Bei langhaarigen Hunden können sich Eisklumpen im Haar zwischen den Zehen bilden, sodass sie plötzlich anfangen zu lahmen. Daher ist es wichtig: Falls dein Hund keine Booties tragen will, das Fell im Winter zwischen den Ballen möglichst kurz halten, die Pfoten nach dem Schnee-Spaziergang mit warmen Wasser abspülen und mit Vaseline oder Melkfett vor Eis und Streusalz schützen.
Richtige Fellpflege in frostigen Monaten
Auch wenn es am logischsten erscheint das Fell im Winter seinem Haarwildwuchs zu überlassen, denn dickes Fell ist doch immerhin wie ein dicker Mantel, steckt dahinter ein Irrglaube. Zwar sollte man das Haarkleid im Winter nicht schneiden oder trimmen (außer natürlich zwischen den Pfoten, am Bauch, um Urinverklebungen beim Rüden zu vermeiden und um die Augen), jedoch muss das Fell gerade bei langhaarigen Hunden täglich gebürstet werden, damit kein Filz entstehen kann. Denn verfilztes Haar schützt nicht gegen Schnee und isoliert nicht ideal bei Kälte.
Hundebäder sollten in den Wintermonaten nur wenn nötig und abends erfolgen, damit das Fell eine Nacht lang durchtrocknen kann. Auch Spaziergänge mit feuchtem, halbtrockenem Fell am besten vermeiden. Zu viel Shampoo schadet übrigens der Fettschicht der Haut, die gerade bei trockener Heizungsluft oder Kälte gebraucht wird.
Mit der richtigen Ernährung vor Kälte schützen
Gerade im Winter verbraucht der Hundestoffwechsel viel Energie, um den Körper warmzuhalten und der Kälte zu trotzen. Deshalb immer den Energiehaushalt auffüllen und viel Brennstoff für die Körperwärme liefern. Gerade während der kalten Jahreszeit also besonders darauf achten, dass die fellige Schnauze regelmäßig und genug frisst.
Finger weg von der Schneeballkost!
Im Schnee herumtollen, Schneebälle mit dem Maul fangen und Schnee schnappen macht Spaß, aber schadet auch dem Hundemagen. Empfindliche Fiffis können leicht Magenverstimmungen bekommen, Bauchkrämpfe oder sogar eine Schnee-Gastritis mit blutigem Durchfall und Erbrechen. Das Streusalz im Schnee kann außerdem zu Reizungen der Magenschleimhaut führen. Abhilfe schafft ein großer Napf Wasser vor dem Winter-Spaziergang, damit deine Fellnase nicht durstig ist und in Versuchung gerät.
Generell gilt: Bei Minusgraden die Spaziergänge möglichst kurzhalten und wenn sich der Vierbeiner gerne und viel im Winter draußen aufhält, sollte er immer in Bewegung bleiben, damit sein kleiner Körper nicht unterkühlt und er sich erkältet.