Wie bekomme ich an einem verregneten Sommertag im Juli mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es dieses Jahr wieder nix wird mit Urlaub, die Inspiration zu einem Text über das Thema „Sommer, Sonne, Urlaubszeit“?
Hmmmm… Mal überlegen… Richtig! Ich erzähle euch von unserem letzten Urlaub mit Hund und nehme euch mit nach Rügen! Natürlich inklusive der Urlaubsbilder aus dem Familienalbum. Hach… Herrlich war’s, ich komm’ richtig ins schwärmen und siehe da, schwupps, ist auch die Urlaubsstimmung da!
Letztes Jahr fiel der gemeinsame Urlaub aus, da mein Mann beruflich mehrere Monate unterwegs war. Dieses Jahr verhindern unsere Jobwechsel die Fahrt in die Ferien. Keine Panik, das ist nicht schlimm. Wir machen es uns auch daheim hübsch und genießen die Zeit auf Balkonien oder bei gemeinsamen Ausflügen am Wochenende. Aber wenn ich so an unseren letzten Urlaub denke…
Urlaub mit Hund auf Rügen
Wir lieben Meer, Sand und die frische Luft an der See. Für mich als Heuschnupfenmensch hat die Seeluft noch dazu eine sehr wohltuende Wirkung nach all dem Pollenflugelend zu Hause. Fliegen möchte ich mit Joker aber nicht. Da sein zierlicher Körper (Hahaaa…) gewichtstechnisch doch etwas über den erlaubten 10 kg inklusive Transportbehältnis liegt und Joker im Frachtraum für mich auch absolut nicht infrage kommt, schauten wir uns in Deutschland um. Ich war das letzte Mal als Kind mit meinen Eltern an der Ostsee. Und ich habe nur schöne Erinnerungen an unsere Ostseeurlaube. Daher war das grobe Ziel eigentlich recht schnell klar. Außerdem ist die Fahrzeit von uns aus mit fünf bis sechs Stunden – wir leben in Chemnitz – durchaus überschaubar, was uns mit Hündchen sehr wichtig ist. Jetzt musste nur noch die genaue Örtlichkeit geklärt werden. Es sollte ein ruhiger Ort sein, da wir beide Entspannung dringend nötig hatten. Aber ausgestorben sollte er auch nicht sein. Es sollte ein schöner Strandabschnitt vorhanden sein und ganz wichtig: ein Hundestrand. Da fiel uns ein, Bekannte von uns haben ein Ferienhaus in Baabe auf Rügen. Perfekt! Nur noch fix gecheckt, ob es zu unserer gewünschten Zeit frei ist und los ging’s mit der Planung.
Das Wetter war nicht sooo toll und ein reiner Badeurlaub mit Hund wurde es auch nicht. Das hat uns aber nicht gestört, haben wir doch so einiges in der Umgebung erkundet. Wir waren in Sassnitz, haben den Hafen bewundert und die herrlichen Gebäude, waren am Kap Arkona, dem nördlichsten Punkt Deutschlands, haben in Sellin die berühmte Seebrücke bestaunt und Binz unsicher gemacht. Oooh Binz…! I´m so in love with Binz…! Und Joker auch. Er war so entspannt dort und da wusste ich, hier kannste bleiben! Joker war immer und überall mit von der Partie. Natürlich haben wir geschaut, dass es für ihn nicht zu viel wird und er sich wohl fühlt.
Reisen mit dem Hund – An das solltest du denken
Was uns vorbereitend auf den Urlaub mit Hund wichtig war, erzähle ich euch jetzt:
1. Sind in der Unterkunft Hunde erlaubt? Darf der Hund mit an den Strand?
Ja, ich gebe es zu. Ich bin etwas seltsam was Ferienhäuser- und Wohnungen betrifft. Verreist man mit Hund, finde ich diese Art des Wohnens aber durchaus sehr geeignet. Ich schleppe regelmäßig meinen halben Hausstand mit, brauche meine eigenen Kissen und Decken, meine Lieblingstassen für das Zuhausegefühl und rechne es meinem Mann hoch an, dass er ohne zu jammern alles ins Auto schleppt und verstaut. Am Urlaubsort angekommen wird dann erst einmal umdekoriert. Wir haben ja das Glück zu wissen, wem das Haus gehört und da ist schon Geschmack vorhanden. Womit ich dennoch im Urlaub nicht umgeben sein möchte sind Häkeldeckchen, Plastikpflanzen und Winkeblumen. Ihr wisst schon, diese Solarblumen. Die, die bei Sonneneinstrahlung hin und her wackeln. Sorry, da bin ich raus. Aber das ist ja nichts, was man nicht mit ein paar Handgriffen ändern kann und schon passt alles. Unsere Bekannten haben auch einen Hund, daher erübrigte sich die Frage, ob im Objekt Hunde erlaubt sind. Wisst ihr das aber nicht sicher, empfehle ich, das vorher im Gespräch mit dem Eigentümer anzusprechen und zu klären. Uns war auch wichtig, Joker mit an den Strand zu nehmen. Wir sind beide Wasserratten und lieben Sonne und Strand. Daher haben wir uns auch im Vorhinein erkundigt, ob es einen Hundestrand gibt und wie dieser beschaffen ist. Und ob er sauber und gepflegt ist, so dass sich Herrchen und Frauchen dort auch wohlfühlen können. Und ja, was soll ich sagen: ist er. Richtig schön sogar und super gepflegt. Alle achten auf Sauberkeit und wir haben nicht bemerkt, dass die Hinterlassenschaften des vierbeinigen Lieblings nicht entfernt wurden. Dafür standen ausreichend Abfallbehälter zur Verfügung und auch Stationen mit Hundekotbeuteln konnte man finden. Super!
2. Ist mein Hund ans Autofahren gewöhnt oder bereitet es ihm Stress?
Hierbei muss wieder unterschieden werden zwischen menschlicher und hündischer Empfindung. Beispiel: Der Hund wedelt wie verrückt mit dem Schwanz und zerrt euch zum Auto. Dort hechelt er, niest, schüttelt sich, leckt sich über die Schnauze, gähnt. Nein, er ist nicht müde, er hat auch keinen Hunger und ist weit davon entfernt sich zu freuen. Er hat Stress. Baut daher das Autofahren am besten von Anfang an in euer Training mit ein. Macht bitte nicht den Fehler, den Hund ins Auto zu heben, die Tür zuzuschlagen und sofort loszufahren. Ideal ist es, dem Hund die Möglichkeit zu geben, selbst ins Auto ein- und wieder auszusteigen. Dafür bietet sich eine kleine Rampe an, die man beispielsweise an den Kofferraum anlegt und den Hund darauf an der Leine hineinführt. Geht direkt neben eurem Hund und bestätigt jedes freiwillige Hochlaufen mit einem kleinen Futterstückchen. Sitzt der Hund dann im Auto, zum Beispiel in seiner Box im Kofferraum, legt ein Futterstückchen hinein, schließt die Box und dann vorsichtig die Kofferraumklappe. Öffnet beides wieder, bestätigt den Hund für gewünschtes Verhalten und führt ihn wieder heraus. Beginnt von Neuem und geht dabei immer ein Stückchen weiter, stellt zum Beispiel den Motor an und fahrt ein paar Meter. Achtet bitte immer auf die Zeichen, die euer Hund euch gibt und macht wie gesagt nicht den Fehler, dass ihr die Tür zukracht und sofort losfahrt. Merkt ihr, dass ein Schritt den Hund überfordert, macht wieder einen Schritt zurück und beginnt von Neuem. Macht euren Hund langsam und positiv mit dem Autofahren bekannt. Dann wird euer Hund darauf vertrauen, dass das schon seine Richtigkeit hat, wenn ihr entscheidet, dass jetzt Auto gefahren wird und kann während der Fahrt entspannen und oft sogar schlafen.
3. Die Fahrt in den Urlaub – Wie sichere ich meinen Hund im Auto richtig?
Zum Sichern des Hundes auf langen Strecken im Auto verwenden wir eine Transportbox, die im Kofferraum nochmal zusätzlich gesichert untergebracht ist. Schaut hierbei, dass ihr eine Größe wählt, in der der Hund bequem stehen, liegen und sich ausstrecken kann. Im Alltag fährt Joker auf seinem Autobett im Kofferraum mit. Der Fahrgastraum wird dabei mit einem fest eingebauten Gitter vom Kofferraum getrennt. Auf der Autobahn und wie gesagt längeren Strecken ist mir eine Box aber sicherer. So kann Joker auch besser runterfahren und sich entspannen. Lasst ihr euren Hund im Fahrgastraum mitfahren, sichert ihn bitte auch ordentlich mit einem Brustgeschirr (nicht am Halsband!) auf der Rückbank. Auch wenn dem Hund das Autofahren nichts ausmacht, er gern einsteigt und mitfährt: Ungesichert wird er bei einem Unfall zum tödlichen Geschoss für euch. Und seine Chancen zu überleben steigen sich dadurch natürlich auch nicht. Also bitte auch bei einer nur kurzen Fahrt immer gut sichern!
4. Urlaub mit Hund – Was muss ich mitnehmen?
Ich packe den Koffer vom Hund und nehme mit…
- für unterwegs eine Flasche mit Wasser und einen Trinknapf
- ausreichend Futter für die Urlaubstage: Plant die erforderliche Menge für jeden Tag ein. Gebt ihr Trockenfutter, wiegt es am besten zu Hause schon ab und packt es einzeln in Tüten ein. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Für Futter in Dosen nicht den Dosenöffner vergessen. Barft ihr, erkundigt euch nach einer Möglichkeit, am Urlaubsort Frischfleisch zu beziehen. Um die Zwischenzeit zu überbrücken, bis ihr einen geeigneten Fleischlieferanten gefunden habt, könnt ihr auf Reinfleisch in Dosen zurückgreifen. Ist die Fahrt nicht allzu lang, könnt ihr das Fleisch auch tiefgefroren und einzeln abgewogen und portioniert von zu Hause in einer Kühlbox mitnehmen. Es muss aber direkt nach dem Ankommen wieder eingefroren werden. Fragt daher vorher nach, ob es in der Küche einen Kühlschrank mit TK-Fach gibt und, je nach Hundegröße, wie groß das TK-Fach ist.
- Pflegeprodukte: Bürste, Kamm, Shampoo, Augenpflegetücher, Zahnpasta und „Zahnbürste“
- Zeckenzange und Erste-Hilfe-Tasche
- notwendige Medikamente
- Heimtierausweis mit Impfnachweis. Obacht! Beachtet bitte die Bestimmungen des Landes und die erforderlichen Impfungen, wenn ihr ins Ausland fahrt.
- Hundemarke, Tasso-Marke, Tollwutmarke, Adressanhänger mit Namen, Anschrift und Telefonnummer des Besitzers: Wir haben alles in einer kleinen Tasche sicher am Halsband untergebracht. So klimpert nichts und er verliert seine Marken nicht.
- Badetücher für Wuffi und einen Föhn
- 2 feste Näpfe, falls in der Unterkunft nicht vorhanden
- Kotbeutel
- Ersatzleine und Halsband
- Decke oder Bett: Wir nehmen nach dem Ankommen am Urlaubsort sein Autobett aus dem Auto und platzieren es mit bei uns im Schlafzimmer. Das kennt er als seinen Platz und hat ein Stück Heimat mit im Urlaub. Fast wie ich mit meinen Decken und Kissen, hihi.
- die Adresse eines Tierarztes am Urlaubsort. Ich gehe da immer auf Nummer sicher und schau vorher, welchen Tierarzt es am Urlaubsort gibt und schreibe mir die Kontaktdaten heraus. Nur für den Fall der Fälle…
5. Plant regelmäßige Pinkel- und Trinkpausen ein.
Nach ein paar Stunden Fahrzeit hab ich meistens Rücken oder es zwickt sonst irgendwo. Unabhängig davon müssen wir alle mal, auch Wuffi. Und etwas Bewegung tut uns allen gut. Jetzt könnt ihr eurem Hund auch vorsichtig etwas zu trinken anbieten. Wir füttern vor und während der Fahrt nicht, damit Joker nicht schlecht wird, er sich nicht übergeben muss und so das Autofahren nicht negativ verknüpft. Nach dem Ankommen am Urlaubsort warten wir auch erst etwas und lassen Joker akklimatisieren, bevor wir das erste Futter geben.
Sooo, ich hoffe, es waren für euch ein paar Tipps für einen entspannten gemeinsamen Urlaub mit dabei. Wie gesagt, die Vorlieben, wohin man fährt und warum sind bei jedem anders und ich teile mit euch nur meine eigenen Erfahrungen und was wir guten Gewissens weiterempfehlen können. Was mir noch am Herzen liegt: Lasst bitte euren Hund nicht allein im Auto, vor allem nicht bei wärmeren Temperaturen. Das Auto heizt so schnell auf und wird so zum tödlichen Backofen für euren Hund. Seid bitte auch aufmerksam bei fremden Autos und schaut nicht weg!
Wir wünschen euch einen tollen Sommer und eine herrliche Urlaubszeit mit euren Lieben!
Bis zum nächsten Mal,
Liebste Grüße und woof woof,
Sandra und Joker
Über Sandra
Hallo, ich heiße Sandra und lebe gemeinsam mit meinem Mann und meinem Hund Joker in einer kleinen, aber feinen Wohnung im schönen Sachsen. Die Begeisterung für die Themen Wohnen und Einrichten begleitet mich schon seit mehreren Jahren. Vor allem liebe ich den cleanen nordischen Wohnstil mit viel Weiß, Grau, Schwarz und ab und zu einem Klecks Farbe. Im April 2014 wurde die Idee zu meinem Blog HUNDerterlei geboren, der all meine Leidenschaften vereint: Kreativität, gutes Essen, Wohnen und Einrichten – und natürlich Hunde!