Unser heutiges Thema finde ich persönlich wieder sowohl interessant als auch wichtig. Ich bin gespannt wie es euch geht. Joker und ich möchten nämlich heute mit euch über gefährliches Hundespielzeug sprechen.
Wer meine bisherigen Beiträge hier verfolgt hat, dem dürfte nicht entgangen sein, wie ich zu Spielzeug für Hunde stehe: Kann man, muss man aber nicht. Joker, the dog, sieht das natürlich vööööllig anders. Der liebt Spielzeug. Das ganze bunte und quietschende Elend… Alles meins, schreit er! Gibt’s aber nicht. Tja. Hätte er sich mal nicht mich als Frauchen ausgesucht oder zumindest nicht tatenlos dabei zugesehen, wie ich mich zum Thema Hunde, arttypisches Verhalten und Erziehung weiterbilde und, als wäre das alles nicht schon schlimm genug, auch noch eine Ausbildung zur Problemhundetherapeutin abschließe. Und Zack waren Quietsch-Ei und Co. verschwunden. Also nicht komplett, nur aus Jokers unmittelbarem Umfeld. Zu Demonstrationszwecken für meine Kunden und auch für euch heute habe ich diverse Dinge aufgehoben und das ein oder andere kann tatsächlich auch sinnvoll benutzt werden. Wenn man denn weiß, was dabei zu beachten ist und das besprechen wir heute.
Was das Überlassen von Spielzeug zur freien Verfügung erziehungstechnisch bedeutet, habe ich in vorherigen Beiträgen ausgiebig beleuchtet. Darum soll es heute auch nicht gehen. Nur kurz soviel dazu: Hunde sind Hunde und keine Kinder. Kinder spielen, um sich zu entspannen oder geistig gefördert zu werden. Ein Hund „spielt“ mit etwas oder jemandem, um seine Besitzansprüche geltend zu machen. Mein Stöckchen, mein Ball, mein Tau,… Den Sinn des Entspannens durch Spiel kennt der Hund nicht, daher kann in Verbindung mit Hund auch nicht von Spiel gesprochen werden.
Nun haben wir uns den Hund aber nicht angeschafft, um ihn nur in die Ecke zu setzen. Klar, oder? Also heißt es, ihn sinnvoll zu beschäftigen und jetzt kommen die großen bunten Regale in den Zoogeschäften mit den aberwitzigsten Dingen ins Spiel. Ich bin für euch mal in die Spur gegangen und habe mich in einem Geschäft mal ein bisschen genauer umgeschaut. Dabei sind mir einige Dinge ins Auge gefallen, zumeist eher negativ als positiv. Aber lasst uns mal eins nach dem anderen betrachten.
1. Das typische Stöckchen
Kostet in der Anschaffung nichts, da in der Natur ausreichend vorhanden. Wird geworfen und der Hund soll es wiederbringen. An sich schon mal sinnlos, da der Hund aufgehetzt und vom Besitzer andauernd weggeschickt wird um etwas, das ihm zur Verfügung gestellt wird wieder herzugeben. Läuft es richtig gut, kämpfen und zerren Herrchen und Hundchen am Ende noch um dieses Stöckchen. Herrchen streitet sich also mit seinem Hund um etwas, das eigentlich ihm als Chef gehört. Macht erziehungstechnisch unheimlich Sinn, oder…? Zwischendurch rennt der Hund mit seinem Stock quer durch die Botanik, bleibt vielleicht auch mal irgendwo hängen und verletzt sich. Und wie wir ja wissen hat die Natur Äste und Stöckchen nicht glatt sondern eher uneben und scharfkantig gemacht. Beißt der Hund darauf rum, kann es durchaus vorkommen, dass er Stücke des Stöckchens abbeißt und schlimmstenfalls daran ersticken kann. In der Anschaffung also kostenlos, später aber durchaus kostenintensiv, wenn wir die Tierarztkosten mal in Betracht ziehen. Wollen wir nicht, oder? Daher zählt das Stöckchen für mich zu einem der gefährlichsten Spielzeuge für Hunde.
2. Zu kleine Bälle, Tennisbälle oder Bälle mit nur einer Öffnung
An sich schon logisch, dass Bällchen und Co. nicht das optimale Spielzeug sind, da zu kleine Bälle schnell verschluckt werden und dann Darmverschlüsse die Folge sein können. Ein Stückchen weiter oben können sie jedoch auch schon jede Menge Schaden anrichten, nämlich dann, wenn sie im Hals stecken bleiben und die Luftzufuhr unterbrechen… Die so beliebten Tennisbälle sind auch nicht wirklich so geeignet für eure vierbeinigen Lieblinge. Ist es für ihren eigentlichen Zweck relativ egal, dass bei ihrer Herstellung Stoffe zugesetzt werden, die gesundheitsschädlich sind, ist dies aber nicht zu verachten, wenn diese Stoffe im Maul des Hundes mir dessen Speichel in Berührung kommen und sich dadurch lösen. Sind die Bälle benutzt und es haftet Sand vom Tennisplatz an ihnen, schädigt das die Zähne eures Hundes. Wollen wir beides nicht, daher lieber vermeiden und auf Tennisbälle verzichten. Bei Bällen mit nur einer Öffnung kann durch Kauen ein Unterdruck entstehen, wodurch der Ball festsitzt und der Hund in Panik geraten kann. Schaut daher immer, dass das Spielzeug 2 Öffnungen hat, um eben das zu vermeiden.
3. Kuscheltiere für Kinder oder Spielzeug mit Kleinteilen
Kennt ihr die Aufschrift auf vielen Kinderspielzeugen „Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren, da Kleinteile enthalten sind, die verschluckt werden können“? Ihr wisst ja, ich vergleiche Hund und Kind nicht so gerne miteinander. In diesem Punkt mache ich aber mal eine Ausnahme. Alles an Kuscheltieren, was abgeknabbert oder abgebissen werden kann wie Plastikaugen, andere aufgesetzte Augen, kleine Nasen, Ohren, Arme, Beine, Noppen auf Bällen usw. stellen eine Gefahr für euren Hund da. Verzichtet daher am besten ganz darauf. Oft sind diese Kuscheltiere auch mit Füllwatte gestopft, die beim Zerstören austritt. Beim Verschlucken nimmt diese Feuchtigkeit auf und so an Volumen zu, dass sie zum Darmverschluss führen kann.
4. Hundespielzeug aus weichem Plastik
Wir alle kennen das Thema Weichmacher in Plastik. Dass davor bei Hundespielzeug nicht Halt gemacht wird, sollte klar sein. Ist das Spielzeug für Menschen vorgesehen, gibt es eine Höchstgrenze dieser Inhaltsstoffe, die nicht überschritten werden darf. Und wir alle wissen, wie oft es hier schon zu Rückrufen und Warnungen kam, weil Weichmacher in viel zu hoher Konzentration vorhanden waren. Bei Hundespielzeug gibt es diese Grenze nicht. Der Speichel des Hundes löst diese Inhaltsstoffe beim darauf kauen oder ablecken und so gelangen die Stoffe in den Körper des Hundes.
5. Taue
An sich eine gute Sache, wenn sie aus naturbelassenem Material hergestellt und nur unter Aufsicht benutzt werden, siehe auch meinen Beitrag „Zahnpflege beim Hund“. Oft sind diese Taue aber fröhlich bunt und beim „Bearbeiten“ durch den Hund lösen sich kleine Fäden ab, die sich um Zunge und Gaumensegel wickeln und runtergeschluckt werden können. Dabei kann es wieder zum Darmverschluss kommen oder aber auch der Magenausgang blockiert werden
Zusammenfassend kann also gesagt werden, entscheidet ihr euch für Spielzeug für euren Hund, schaut es euch vorher ganz genau an. Riecht es komisch und chemisch? Können Teile davon abgebissen und verschluckt oder die Füllung rausgezerrt werden? Was macht euer Hund damit? Und denkt bitte jetzt nicht von eurem Hund, er erkennt, wie süß das Plüschtier ist oder wie niedlich das Gesicht des Quietschies… Dem ist das völlig egal. Wird er dann ausgeschimpft oder bestraft, versteht er die Welt nicht mehr. Verwendet Spielzeug nur unter Aufsicht mit dem Hund gemeinsam und haltet am besten ein Ende davon fest wie zum Beispiel beim Knochen auch.
Hierfür habe ich übrigens was recht gutes entdeckt bei meinem Streifzug durch den Tierladen: Einen so genannten Kausnack-Halter. Damit habt ihr Knochen o.ä. sicher in der Hand, es entfällt das festhalten an einer unappetitlich angesabberten Ecke des Knochen und ihr habt die Kontrolle über euren Hund und das Spielzeug.
Schön zum trainieren ist auch so genanntes Intelligenzspielzeug. Dazu zählen zum Beispiel ein „Labyrinth Snackball“ oder eine „Activity Mat“ mithilfe derer euer Hund spielend seine Snacks erobern oder Gegenstände finden muss. Nicht auf die eigentliche Art, nämlich dass der Hund sich sein Futter selbst erarbeitet. Sondern das gemeinsame Erarbeiten mit ihm und das Freigeben des Futters nach Blickkontakt. So lernt euer Hund gleichzeitig, dass ihr bestimmt, was er wann zu sich nimmt und dass es durchaus Sinn macht, Herrchen und Frauchen fragend anzuschauen.
Sicher kennt ihr auch den berühmten Kong®. Wir besitzen auch einen, verwenden ihn aber nicht wie eigentlich gedacht. Empfohlen wird er ja als unzerstörbares Kauspielzeug, was zudem noch mit kleinen Snacks oder einer Paste gefüllt werden kann für den extralangen Kauspaß. Oder wie ich immer gern sage, damit Herrchen und Frauchen extra lang Ruhe vor ihrem Hund haben. Böse, nicht wahr? Hihi… Wir benutzen ihn im Sommer sehr gern für Hundeeis. Dafür zerquetsche ich meist eine Banane, mische sie mit etwas Quark, fülle das dann in den Kong ® und ab damit ins Eisfach. An der schmalen Seite festgehalten kann euer Hund dann genüsslich das Eis rausschlecken, sich abkühlen und ihr habt trotzdem noch die Kontrolle.
Bis zum nächsten Mal ihr Lieben!
Viele Grüße und Woof Woof!
Sandra und Joker
Über Sandra
Hallo, ich heiße Sandra und lebe gemeinsam mit meinem Mann und meinem Hund Joker in einer kleinen, aber feinen Wohnung im schönen Sachsen. Die Begeisterung für die Themen Wohnen und Einrichten begleitet mich schon seit mehreren Jahren. Vor allem liebe ich den cleanen nordischen Wohnstil mit viel Weiß, Grau, Schwarz und ab und zu einem Klecks Farbe. Im April 2014 wurde die Idee zu meinem Blog HUNDerterlei geboren, der all meine Leidenschaften vereint: Kreativität, gutes Essen, Wohnen und Einrichten – und natürlich Hunde!