Silvester und Feuerwerk, das gehört einfach zusammen. Auch mit Hund in der Familie kann das Bestaunen der Raketen ganz entspannt sein. Wichtig ist, dass der Hund an die lauten Geräusche gewöhnt ist und durch sie nicht gestresst wird. Wir haben acht Tipps für dich, wie du gemeinsam mit deinem Hund den Jahreswechsel genießen kannst.
8 Tipps für ein entspanntes Silvester mit Hund:
- Versuche, selbst ruhig und entspannt zu bleiben.
- Verhalte dich wie immer und umsorge deinen Hund nicht mehr als sonst. Er merkt dadurch, dass etwas anders ist, und wird eventuell unsicher.
- Füttere deinen Hund an diesem Abend nicht zu spät, damit er noch in Ruhe verdauen kann.
- Biete deinem Hund einen ruhigen Rückzugsort an, den er idealerweise bereits kennt und freiwillig zum Entspannen aufsucht. Platziere den Wassernapf direkt daneben, damit der Hund jederzeit trinken kann, ohne seinen Rückzugsort verlassen zu müssen.
- Vermeide Gassigänge am Silvesterabend. Wenn diese unbedingt nötig sein sollten, verkürze sie und nimm ausreichend Leckerlis mit. Damit kannst du deinen Hund bestätigen, wenn er ruhig bleibt und sich an dir orientiert.
- Verlagere längere Spaziergänge besser auf den Vormittag oder Nachmittag. Wähle dafür ruhigere Orte, wie z. B. Feld- und Waldwege, um noch mal ausgiebig mit deinem Hund spazieren zu gehen.
- Hat dein Hund Panik und ihr konntet noch nicht trainieren bzw. seid noch unsicher, verwende zusätzlich zum Halsband ein ausbruchsicheres Geschirr. Befestige die Leine sowohl am Halsband als auch am Geschirr. Nachweislich laufen jedes Jahr viele Hunde gerade zu Silvester weg, weil sie sich erschrocken haben.
- Registriere deinen Hund bei TASSO, dem Haustierzentralregister. Dies ist kostenlos, und mit Hilfe der TASSO-Plakette am Hals und der aktuellen Halterdaten finden jährlich viele Hunde und ihre Herrchen und Frauchen wieder zusammen.
Was tun, wenn der Hund Angst vor Feuerwerk hat?
Hat dein Hund Panik bei lauten Knallgeräuschen und ist somit jedes Jahr an Silvester und die Tage davor ein echtes Nervenbündel, solltest du über ein spezielles Training nachdenken. Bei diesem Silvester- bzw. Knallgeräuschetraining wird der akustische Reiz, nämlich das Feuerwerksgeräusch, gezielt ausgelöst, ähnlich wie beim Türklingeltraining. Ohne den entsprechenden Reiz und die Reaktion des Hundes darauf geht es nämlich nicht.
5 Tipps für ein erfolgreiches Silvestertraining:
- Bleibe unbedingt selbst ruhig und entspannt und vermeide es zu reden. Sprechen und auch Streicheln verstärken in Angstsituationen die Unsicherheit des Hundes, und du erreichst das Gegenteil.
- Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du dir zum Trainieren einen professionellen Hundetrainer ins Haus holen. Achte darauf, immer an der Seite deines Hundes zu bleiben, sodass er das Gefühl hat, du hast die Sache unter Kontrolle.
- Verwende eine Leine und ein festes Halsband. Als Leine empfiehlt sich eine nachgiebige, aber dennoch sicher verarbeitete, spezielle Gummileine. So kann sich dein Hund nicht verletzen, wenn er in Panik geraten sollte. Du kannst auch einen sogenannten Ruckdämpfer verwenden. Das ist ein sicheres kurzes Stück Gummileine, das zwischen die eigene Führleine und das Halsband geklickt wird.
- Pack genug von seinem liebsten Futter ein, das du griffbereit mitführen solltest. Mit Suchspielen kannst du deinen Hund dann gut beschäftigen, solange er ruhig ist.
- Lenk deinen Hund nicht ab. Er muss das auslösende Problem mitbekommen dürfen und die Möglichkeit haben, sein Verhalten zu zeigen. Die Einschränkung durch die Leine und das angebotene Futter helfen ihm, ein Alternativverhalten zu entwickeln.
Wie gewöhne ich meinen Hund an Knallgeräusche?
Im optimalen Fall beginnst du mit dem Training nicht erst am 30. Dezember, sondern einige Wochen vorher. Bei dem Training geht es nicht darum, den Hund „abzustumpfen“ und immer wieder das Geräusch hören zu lassen – in der Hoffnung, dass es ihn irgendwann schon nicht mehr stören wird. Das wird nicht passieren, und selbst wenn er auf das eine Geräusch aufgrund der Desensibilisierung nicht mehr reagiert, kannst du dir sicher sein, dass es beim nächsten Geräusch wieder rund geht. Einfach weil die Situation dann eine ganz andere ist und noch nicht geübt wurde. Beim Silvestertraining geht es darum, deinen Hund an Knallgeräusche zu gewöhnen und ihm die Angst davor zu nehmen. Tipp: Besorge dir ein paar Luftballons. Wenn du diese zum Platzen bringst, kannst du damit das Knallgeräusch von Silvesterraketen gut nachahmen.
So funktioniert das Training:
- Leine deinen Hund an, um ihn abzusichern und ihm die Fluchtmöglichkeit zu nehmen.
- Bitte jetzt eine zweite Person, das Geräusch auszulösen. Ist dies geschehen und der Hund zeigt Panik, bitte deinen Helfer, nochmals das Geräusch auszulösen.
- Dieses Mal bringst du deinen Hund sofort in Bewegung und läufst mit ihm zügig los, am besten in genau die entgegengesetzte Richtung als die, in die er möchte.
- Biete ihm währenddessen immer wieder Futter an, damit er die Möglichkeit hat zu fressen, sobald er sich beruhigt und das Verhalten zeigt, das du dir wünschst. Ist er zu aufgeregt, wird er nicht fressen. Daran merkst du auch, wie hoch sein Stresslevel immer noch ist.
- Trainiert diese Schritte mehrmals hintereinander und solange, bis sich dein Hund an diesem Tag an dir orientiert und keine Angst mehr zeigt.
- Wiederholt alles am nächsten Tag an einem anderen Ort. Du wirst feststellen, dass das Problem zumeist noch vorhanden ist. Warum? Weil vielleicht das Geräusch das gleiche, die Situation und der Ort aber wieder völlig anders sind – und schon kann dein Hund es nicht mehr miteinander verknüpfen.
- Habt ihr euer Training am zweiten Tag ebenfalls erfolgreich abgeschlossen, geht’s am dritten Tag weiter. Wieder ein anderer Ort und eine andere Situation. Wiederholt das so lange, bis dein Hund entspannt bleibt, sich an dir orientiert und wirklich nirgends mehr Angst vor diesen Geräuschen zeigt.
Wir wünschen dir viel Erfolg beim Training mit deinem Hund und euch beiden ein entspanntes Silvester.