Reizüberflutung, Überforderung, ungewohnte Geräusche – was für uns anstrengend ist, kann auch bei unseren vierbeinigen Freunden zu Stress führen. Wir erklären dir, welche Symptome auf Stress beim Hund hindeuten und wie du ihm helfen kannst, sich zu entspannen.
Wie merke ich, ob mein Hund gestresst ist?
Stress bei Hunden kann kurzzeitig und auch länger anhaltend auftreten. Es gibt verschiedene Symptome, die darauf hinweisen, dass dein Hund Stress hat:
- häufiges Schütteln und Kratzen
- vermehrtes Gähnen oder Fiepen
- dauerhaftes Jaulen oder Bellen
- vermehrtes Lecken über die Nase
- ständiges Hin- und Herlaufen
- eingezogene Rute
- Durchfall
- Schuppenbildung
All das sind Beispiele für eine kurzfristige Überforderung deines Hundes. Hält der Stress schon eine längere Zeit an, bemerkst du das häufig an einem starken Eigengeruch. Oftmals leiden Hunde, die unter dauerhaftem Stress stehen, auch das ganze Jahr über an extremem Haarausfall oder wirken trotz guter Ernährung ausgezehrt.
Stress beim Hund: Symptome erkennen
Ist dein Hund dauerhaft Stress ausgesetzt, kann das zu psychischen Problemen wie Depressionen oder Verhaltensstörungen führen. Wenn du also den Eindruck hast, dass dein Hund gestresst ist, beobachte ihn genau. Achte darauf, in welchen Situationen die Symptome auftreten und was mögliche Auslöser sein könnten. Einige der Symptome können auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen, zum Beispiel eine Allergie. Wenn du den Eindruck hast, dass das der Fall ist, solltest du mit deinem Hund zum Tierarzt gehen.
Was verursacht Stress beim Hund?
Stress kann durch die unterschiedlichsten Faktoren und Situationen ausgelöst werden. Außerdem reagiert jeder Hund unterschiedlich empfindlich. Hier einige der häufigsten Auslöser für Stress beim Hund:
- laute oder ungewohnte Geräusche, zum Beispiel Gewitter oder Feuerwerk
- Autofahren
- Einsamkeit
- Veränderungen des gewohnten Umfeldes, zum Beispiel durch Besuch fremder Menschen oder Urlaub
Wie kann ich meinem Hund helfen, Stress abzubauen?
Wenn du die Auslöser kennst, hast du verschiedene Möglichkeiten. Als Erstes solltest du versuchen, diese Auslöser zu vermeiden. Wenn dein Hund zum Beispiel auf größere Menschenmengen gestresst reagiert, solltest du ihn nicht mehr zum wöchentlichen Marktbesuch mitnehmen. Das funktioniert natürlich nicht bei allen Auslösern. Manche Hunde empfinden zum Beispiel Begegnungen mit anderen Hunden als stressig. In solchen Situationen ist es wichtig, dass du selbst ruhig bleibst und deinem Hund zeigst, dass alles in Ordnung ist. Bleib in seiner Nähe und nimm ihn auf deine vom fremden Hund abgewandte Seite. Das vermittelt ihm Sicherheit. Einigen Hunden hilft es auch, wenn man sie in diesen Situationen streichelt.
Du kannst auch gezielt ein Entspannungssignal mit deinem Hund aufbauen, dass ihm in stressigen Situationen helfen kann. Dabei kann es sich um ein Wort oder ein optisches Signal deiner Wahl handeln, das dein Hund durch Konditionierung automatisch mit Entspannung verknüpft. Der Aufbau des Signals dauert einige Wochen. Wenn du ein Wort als Entspannungssignal nutzen möchtest, sage es immer dann, wenn dein Hund sich in eine entspannte Situation begibt, also zum Beispiel, wenn er sich in sein Körbchen legt. Sage es auch, wenn du deinen Hund streichelst und merkst, wie er sich dabei entspannt.
Eine andere Möglichkeit, mit Stressfaktoren umzugehen, ist eine Desensibilisierung. Dabei wird der Hund langsam an den Stressauslöser gewöhnt. Wenn ihn zum Beispiel das Alleinsein stresst, lass ihn anfangs nur kurz alleine und verlängere dann deine Abwesenheit immer weiter. So eine Desensibilisierung hilft auch, um deinem Hund die Angst vor Gewitter oder Feuerwerk zu nehmen.
Wichtig ist auch, dass du deinem Hund hilfst, richtig mit dem Stress umzugehen. Belohne ihn mit etwas Futter, wenn er sich angemessen verhält. Wenn er beispielsweise beim Klingeln an der Haustür nicht aufspringt und zur Tür läuft, sondern zu dir blickt und liegenbleibt, solltest du das belohnen. Und lass ihm ausreichend Zeit, sich nach einer stressigen Situation zu erholen. Ruhepausen sind wichtig für deinen Hund, um Erlebtes zu verarbeiten und sich zu entspannen. Einigen Hunden hilft es, wenn du leise klassische Musik laufen lässt.
Wir wünschen dir und deinem Vierbeiner eine entspannte Zeit.